Nächstes Jahr in – Jüdische Bildergeschichten

Moni Port, Jonas Engelmann und Jakob Hoffmann
„Nächstes Jahr in – Jüdische Bildergeschichten“
Donnerstag, 18. November
Beginn: 19 Uhr
Synagogenzentrum Mainz
Synagogenplatz 1
Eintritt: 8 Euro

Wer kennt noch den seinerzeit berüchtigten jüdischen Räuberhauptmann Abraham Picard, dem sich selbst Schinderhannes unterordnete? Oder die 1947 gegründeten jüdischen Berufsfachschule Masada in Darmstadt, in der junge Erwachsene, die Krieg und die Konzentrationslager überlebt haben, auf ein Leben in Israel vorbereitet wurden? 

Für den im Mainzer Ventil Verlag erscheinenden Band „Nächstes Jahr in“ wurden ungewöhnliche Episoden jüdischen Lebens zusammengetragen und in Comicstrips übersetzt. Daraus formt sich ein Panorama 1.700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland – ein Blick auf die Vielfalt des Judentums, auf Ausgrenzung und Assimilation, Verfolgung, Aufbruch und Ankommen. Die Comickünstlerin Moni Port und die beiden Herausgeber Jonas Engelmann und Jakob Hoffmann werden den Band „Nächstes Jahr in“ im Rahmen einer Comic-Beamung vorstellen.

Eine Veranstaltung im Rahmen der SchUM-Kulturtage 2021

Aufgrund der begrenzten Sitzplatzzahl bitten wir um Voranmeldung per Mail an info@literaturbuero-rlp.de.

Dilek Güngör – Vater und ich

Montag, 29. November Muss leider Corona-bedingt entfallen!
Staatstheater Mainz, Kakadu
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: 9,50 € / 4,75 € (Schüler/Studenten)

Die Weltliteratur ist voller Geschichten von problematischen Vater-Sohn-Beziehungen, was aber ist mit Vätern und Töchtern? Die Schriftstellerin Dilek Güngör beschreibt in „Vater und ich“ die schwierige Annäherung einer Tochter an ihren Vater, der als sogenannter Gastarbeiter in den 1970er Jahren aus der Türkei nach Deutschland gekommen ist.

Dilek Güngör erzählt in ihrem Roman von dem Versuch, die Sprachlosigkeit, das Schweigen mit kleinen Gesten und Zeichen zu überwinden – auch wenn dies viel zu selten zu gelingen scheint. „Vater und ich“ ist ein humorvoller wie rührender Roman über eine Vater-Tochter-Beziehung, mit der sich viele werden identifizieren können.

Dilek Güngör, 1972 in Schwäbisch Gmünd geboren, studierte u.a. Journalistik in Mainz. Sie lebt mittlerweile in Berlin und arbeitete bei der Berliner Zeitung. 2019 erschien ihr hochgelobter Debütroman „Ich bin Özlem“ im Verbrecher Verlag. Ihr Roman „Vater und ich“ wurde auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2021 nominiert.

Foto Dilek Güngör (c) Ingrid Hertfelder

Merle Kröger – Die Experten

Lesung mit Stefanie Schulte Strathaus

Donnerstag, 2. Dezember
Capitol
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 8 Euro / 5 Euro (erm.)


Anfang der 1960er: Adolf Eichmann wird in Jerusalem zum Tode verurteilt, Konrad Adenauer sagt Militärhilfe für Israel zu, gleichzeitig zieht es deutsche Flugzeugkonstrukteure und Raketentechniker nach Ägypten.

Rita Hellberg, Tochter eines Ingenieurs, will ihre Eltern in Kairo eigentlich nur besuchen. Doch der Vater entscheidet: Die Familie gehört zusammen. Präsident Nasser träumt von einer arabischen Rüstungsindustrie, und so baut der Vater einen Jagdbomber. Während sich die Mutter dem Leben in Kairo verweigert, erkennt Rita bald, dass es für sie keinen besseren Ort geben kann, um ihre eigene Zukunft zu gestalten. Sie lässt sich mitreißen von einer faszinierenden Welt im Umbruch. Erst mit der Zeit wird ihr klar, dass sie mitten in einem Konflikt gelandet ist, in dem um weltpolitische und regionale Interessen mit allen Mitteln gekämpft wird. Jeder beobachtet jeden, Bomben explodieren, Menschen sterben. 

„Ein Meilenstein des historischen Thrillers. Alles, was danach kommt, muss sich an ihm messen lassen.“ (Die Welt)

Die Autorin tritt zusammen mit Stefanie Schulte Strathaus auf, deren Erfahrungen in das Buch eingeflossen sind. 

Merle Kröger, lebt und arbeitet als Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Dramaturgin in Berlin. Kröger ist Co-Autorin von Dokumentarfilmen und hat bisher vier Romane veröffentlicht, die vielfach ausgezeichnet wurden, u.a. als Bester Krimi des Jahres, mit dem Radio-Bremen-Krimipreis und dem Deutschen Krimipreis.

Saša Stanišić – Herkunft

Donnerstag, 16. Dezember
Beginn: 19.30 Uhr
Staatstheater Mainz, Kleines Haus
Eintritt: 9,50 € / 4,75 € (erm.)

„Eines der intelligentesten, geistsprühendsten und formal innovativsten Bücher dieses Frühjahrs“ urteilte Kritiker Denis Scheck kurz nach Erscheinen von „Herkunft“. Seitdem hat dieses Erinnerungsbuch unzählige Leserinnen und Leser begeistert, nicht zuletzt auch die Jury des Deutschen Buchpreises, mit dem sie im Herbst 2019 den Roman auszeichneten. 

„Herkunft“ ist der Versuch Saša Stanišićs, sich seiner Heimat(en) zu erinnern oder sie wieder zu erfinden. Gleichzeitig ist der Roman ein Abschied von seiner Großmutter, die nach und nach in der Demenz versinkt. Aber noch viel mehr erzählt der Roman: von der Marxismus-Professorin, die Marx vergessen hat. Vom bosnischen Polizisten, der gern bestochen werden möchte. Von einer Grundschule mit drei Schülern, von Tito, Yugos und von Eichendorff. Und am Ende doch wieder – von Saša Stanišić.

Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad (Jugoslawien) geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Sein Debütroman „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ wurde in 31 Sprachen übersetzt. Auch „Herkunft“ wurde ein großer Erfolg und stand monatelang auf den Bestsellerlisten. Saša Stanišić lebt und arbeitet in Hamburg.

Moderation: Ariane Binder

Foto Saša Stanišić (c) Katja Sämann

Christoph Dallach und Andreas Dorau – Future Sounds

Kulturclub schon schön, Große Bleiche 60-62, Mainz
Donnerstag, 9. Juni 
Beginn: 20 Uhr 
Eintritt: 14 € AK / 12 € VVK 

Die BRD, um/nach 1968. Wie überall in der westlichen Welt drängt die junge Generation auf Veränderungen. Viele strömen aus den Fabriken und den Hörsälen auf die Straße, manche in die Übungskeller, auf der Suche nach einem Soundtrack für diese Zeit zwischen Revolte und Aufbruch, zwischen Resignation und Repression.

Die unerhörten Klänge, die deutsche Bands wie Can, Neu!, Amon Düül, Popul Vuh oder Kraftwerk damals produzierten, gelten heute als Blaupause für moderne Rockmusik.  Christoph Dallach hat die noch lebenden Pioniere des sogenannten Krautrocks befragt und die Antworten in einer klug zusammengestellten Oral-History-Dokumentation zusammengetragen – und siehe: Die Bedingungen, unter denen die Musik produziert und gelebt wurden, erzählen mehr über das angeblich so muffige (Nach-)Nachkriegsdeutschland als zwei Meter Literatur zum Thema.

Gemeinsam mit dem Musiker und Autor Andreas Dorau wird sich Christoph Dallach über sein Buch unterhalten, es werden zudem Filme gezeigt und Platten abgespielt.

Lesungen in Mainz – Programm 2.2021

Übersicht

Charles Bukowski zum 100. Geburtstag
Montag, 11. Oktober
Capitol

Tijan Sila – Krach
Donnerstag, 14. Oktober
Zitadelle (Drusussaal)

Leselampe#9
Sonntag, 24. Oktober
Baron, Uni Mainz 

Christina Stein – Searching Lucy
Donnerstag, 4. November
Weingut Becker

Ulrike Sterblich – The German Girl
Samstag, 6. November
Zitadelle (Drusussaal)

Ingo Bartsch – Schunkelgate
Donnerstag, 11. November
VHS Mainz

Literaturförderpreis 2021
Dienstag, 16. November
Mainzer Kammerspiele

»Nächstes Jahr in – Jüdische Bildergeschichten«
Donnerstag, 18. November
Synagogenzentrum

Leselampe#10
Sonntag, 28. November
Baron, Uni Mainz 

Dilek Güngör – Vater und ich
Montag, 29. November
Kakadu (Staatstheater)

Merle Kröger – Die Experten
Donnerstag, 2. Dezember
Capitol

Saša Stanišić – Herkunft
Donnerstag, 16. Dezember
Kleines Haus, Staatstheater

Christoph Dallach und Andreas Dorau – Future Sounds
Freitag, 21. Januar 2022 Die Veranstaltung fällt aus!
Kulturclub schon schön

Unser Programmheft können Sie hier im PDF-Format herunterladen.

Lesungen in Mainz – Programm 2.2020

LiteraturBüro Mainz Programm Cover
Literaturbüro Mainz Programmheft 2/2020

Wir freuen uns, dass wir wieder Lesungen vor Publikum anbieten können. Dazu diese freundlichen Hinweise: Bitte nutzen Sie die Möglichkeit, Karten im Vorverkauf zu erwerben oder bei uns per E-Mail zu reservieren. Die Sitzplatzkapazitäten sind in den Veranstaltungsorten drastisch reduziert. Natürlich gelten für unsere Veranstaltungen die aktuellen Corona-Regeln – nach derzeitigem Stand vor allem die Maskenpflicht und die Erfassung Ihrer Kontaktdaten. Bitte haben Sie dafür Verständnis.

Die Veranstaltungen im November und Dezember fallen aus. Über Nachholtermine informieren wir Sie rechtzeitig.

Leselampe – eine Lesebühne für Mainz 
Sonntag, 18. Oktober
Baron (Universität)

Peter Waldmann
Mit der ‚Blank Generation‘ aus der Opferfalle
Dienstag, 20. Oktober 
Foyer im Stadthaus Mainz

Thorsten Nagelschmidt
Arbeit
Dienstag, 27. Oktober
KUZ Mainz

Annika Kemmeter
Die letzte Flaschenpost
Freitag, 6. November Die Veranstaltung fällt aus. Über einen Nachholtermin informieren wir rechtzeitig.

Leselampe – eine Lesebühne für Mainz 
Sonntag, 8. November Die Veranstaltung fällt aus. Über einen Nachholtermin informieren wir rechtzeitig.

Ralf Schwob
Tod im Gleisdreieck
Freitag, 13. November Die Veranstaltung fällt aus. Über einen Nachholtermin informieren wir rechtzeitig.

Saša Stanišić
Herkunft
Dienstag, 17. November Die Veranstaltung fällt aus. Über einen Nachholtermin informieren wir rechtzeitig.

Dana von Suffrin
Otto
Sonntag, 22. November Die Veranstaltung fällt aus. Über einen Nachholtermin informieren wir rechtzeitig.

Christian Baron 
Ein Mann seiner Klasse
Dienstag, 8. Dezember Die Veranstaltung fällt aus. Über einen Nachholtermin informieren wir rechtzeitig.
Capitol

Olivia Wenzel
1000 Serpentinen Angst
Mittwoch, 9. Dezember Die Veranstaltung fällt aus. Über einen Nachholtermin informieren wir rechtzeitig.
Capitol

Leselampe – eine Lesebühne für Mainz 
Sonntag, 13. Dezember Die Veranstaltung fällt aus. Über einen Nachholtermin informieren wir rechtzeitig.

Charles Bukowski zum 100. Geburtstag
Freitag, 27. November Die Veranstaltung fällt aus. Über einen Nachholtermin informieren wir rechtzeitig.

Leselampe im Herbst

Leselampe – eine Lesebühne für Mainz 

Sonntag, 18. Oktober, 8. November (fällt aus) und 13. Dezember
Beginn jeweils um 19 Uhr
Baron, Uni Mainz-Gelände
Eintritt: 3,- Euro

Die Leselampe ist eine junge Lesebühne in Mainz, die Autorinnen und Autoren die Möglichkeit bietet, ihre Texte vor Publikum zu präsentieren. 

Im Mittelpunkt steht der literarische Nachwuchs, allerdings der fortgeschrittene. Zu sehen und zu hören sind Autorinnen und Autoren, die bereits Bücher veröffentlicht haben oder ausgezeichnet wurden, und Wortkünstler, die für ein Livepublikum schreiben. Im Rahmen der Leselampe-Reihe lasen u.a. der Krimiautor und Ex-Gangster Maximilian Pollux, die amtierende Mainzer Literaturförderpreisträgerin Leonie Höckbert und die erfolgreiche Reiseschriftellerin Miriam Spies. 

Die Leselampe ist ausdrücklich kein Poetry Slam. Gelesen wird sitzend und im Schein der namensstiftenden Leuchtvorrichtung.

Interessierte Autorinnen und Autoren sind eingeladen, sich per Mail an die.leselampe.mainz@gmail.com oder über einen der Social-Media-Kanäle zu bewerben. Auch Musikerinnen und Musiker dürfen sich gerne melden, denn die Leselampe wird musikalisch begleitet.

Peter Waldmann – Mit der Blank Generation aus der Opferfalle

Dienstag, 20. Oktober 
Beginn: 19 Uhr 
Foyer im Stadthaus Mainz (Große Bleiche 46, 55116 Mainz)

Eintritt: 6,- Euro (Anmeldung unter info@literaturbuero-rlp.de)

Nicht erst mit der Verleihung des Literaturnobelpreises an Bob Dylan ist ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt: Die Subkulturen der sechziger und siebziger Jahre – ob nun Beat, Flower Power oder Punk – wurden von jüdischen Protagonisten geprägt. Subkulturen – seien sie nun musikalisch oder literarisch – beziehen ihre Kraft aus der Artikulation des Widerstands, mit dem sie sich gegenüber der Mehrheitsgesellschaft behaupten. In Subkulturen geht es also um Identität.

Aus heutiger Perspektive erscheinen diese Strategien, wie sie vor allem im Punk der späten Siebziger ausformuliert wurden (Richard Hells musikalisches Langgedicht „Blank Generation“ etwa) schrill, provokant und fremd. Das vermeintlich Gute und moralisch Schöne sucht man dort vergebens. So setzen die jüdischen Vertreterinnen und Vertreter der Counterculture als eine Strategie der Selbstbehauptung die Ironie ein und schreckten auch nicht davor zurück, mit Symbolen des Nationalsozialismus zu spielen. Um ihre Identität zu behaupten, identifizieren sich diese jüdischen Künstlerinnen und Künstler wiederum mit jüdischen Gangstern und bewundern deren zur Schau gestellte Männlichkeit und deren Hang zur Gewalt.

Dr. Peter Waldmann, Literaturwissenschaftler und stellvertretender Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Mainz, stellt in seinem Vortrag die jüdische Subkulturen der sechziger und siebziger Jahre vor und geht der Frage nach Selbstbehauptung jenseits victimisierter Zuschreibungen nach.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Mainz 2020

Thorsten Nagelschmidt – Arbeit

Dienstag, 27. Oktober
Beginn: 19.45 Uhr
Kulturzentrum Mainz, Dagobertstr. 20 b, 55116 Mainz

In einem Hostel beginnt Sheriff seine Nachtschicht und fühlt sich mal wieder wie ein schlecht bezahlter Sozialarbeiter. Im Späti nebenan erlebt Anna den dritten Überfall in diesem Jahr. An der Tür vom Club „Lobotomy“ steht Ten und realisiert, dass ihm seine junge Familie durch seine Arbeitszeiten komplett zu entgleiten droht. Außerdem: Eine idealistische Notfallsanitäterin, eine zornige Pfandsammlerin und ein Drogendealer mit Zahnschmerzen …

Thorsten Nagelschmidt hat mit „Arbeit“ einen großen Gesellschaftsroman über all jene geschrieben, die nachts wach sind und ihren Job erledigen, während Studenten und Touristen feiern. Temporeich erzählt er von zwölf Stunden am Rande des Ausgehbetriebs und stellt Fragen, die man beim dritten Bier gerne vergisst: Auf wessen Kosten verändert sich Städte, die immer jung, „sexy“ oder voller ganz eigenem „Gefühl“ sein wollen? (Ob nun Berlin oder auch Mainz.) Für wen bedeutet das noch Freiheit, und wer macht hier später eigentlich den ganzen Dreck weg?

Thorsten Nagelschmidt, geboren 1976, ist Autor, Musiker und Künstler. Er ist Sänger, Texter und Gitarrist der Band Muff Potter und veröffentlichte u.a. die Bücher „Wo die wilden Maden graben“, „Was kostet die Welt“ und „Drive-By Shots“. Thorsten Nagelschmidt lebt in Berlin und veranstaltet dort die Lesereihe „Nagel mit Köpfen“.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturzentrum Mainz