Anke Stelling – Schäfchen im Trockenen

Donnerstag, 13. Juni
Beginn: 19.30 Uhr

Staatstheater Mainz / Orchestersaal (Eingang durch Theater-Parkhaus)
Eintritt: 9,50 € / 4,75 € (erm.)

Resi kommt als Schriftstellerin mehr recht als schlecht über die Runden. Zu allem Überfluss wird ihr auch noch von einem Freund die Wohnung gekündigt, in der sie mit ihrer Familie lebt. Ihr Vermieter und Resis alte Clique – Linke wie sie, aber aus gutem Hause – sind beleidigt. Denn Resi hat über ein Bauprojekt, an dem sie sich nicht beteiligen wollte, geschrieben, zuerst nur in einem Artikel, dann aber auch in einem »bösen Buch«. Während die einen mit bodentiefen Fenstern und begehbaren Kleiderschränken in der Innenstadt leben, müssen die anderen halt schauen, wo sie bleiben – bitteren Einsichten stellt Stelling einen bitteren Humor entgegen, wie er in der deutschen Gegenwartsliteratur viel zu selten zu finden ist.

Anke Stellings Roman »Schäfchen im Trockenen« handelt von der Illusion des sozialen Aufstiegs und von der Erfahrung, dass die eigene Herkunft einen langen Schatten wirft.

Anke Stelling, 1971 in Ulm geboren, absolvierte ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. »Bodentiefe Fenster« war auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2015.

VVK: www.staatstheater-mainz.com

Michel Decar – Tausend deutsche Diskotheken

Donnerstag, 16. Mai
Beginn: 19.30 Uhr

Staatstheater Mainz/Filiale (ehemaliges Karstadt-Gebäude)
Eintritt: 9,50 € / 4,75 € (erm.)

»White Heat«, das Lied aus dem 1986er Madonna-Album »True Blue«, ist die einzige Spur: Der Song lief im Hintergrund, als Bahnvorstand Mauke eines Nachts einen dubiosen Erpresseranruf aus einer Diskothek erhielt. Mauke beauftragt Frankie, einen abgehalfterten Privatdetektiv, den Erpresser ausfindig zu machen. Was folgt, ist ein wilder Trip durch Musik und Lebensart der alten Bundesrepublik. Frankie wird schnell klar, dass er Teil eines Spiels ist, in dem es um Industriespionage, Doppelagenten, Verrat und Täuschung geht.

»Tausend deutsche Diskotheken« ist ein unterhaltsamer Mix aus Pop-Roman und Hardboiled-Krimi. Vor allem aber ist er eine Zeitreise in die späten 1980er Jahre, die nicht so schön bunt waren wie hie und da gerne behauptet. Trotzdem – oder gerade deshalb – lohnt es sich, mit dem Roman durch die Musikclubs der späten BRD zu ziehen: Clubs, die damals noch »Flair«, »Top Ten« oder »Titanic City« hießen. 

Michel Decar, geboren 1987 in Augsburg, lebt als Schriftsteller, Dramatiker und Hörspielregisseur in Berlin. Für sein dramatisches Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kleist-Förderpreis. Zuletzt sorgte sein Stück »Philipp Lahm« am Münchner Residenztheater für Furore. »Tausend deutsche Diskotheken« ist sein erster Roman.

Moderation: Alexander Nerlich (Theaterregisseur)

VVK: www.staatstheater-mainz.com

Die Leselampe

Dienstag, 30. April 2019
Einlass: 20.00 Uhr

Dorett Bar, Zanggasse 36
Eintritt: 3,– €

Die Leselampe ist eine junge Lesebühne in Mainz, die Autoren die Möglichkeit bietet, ihre Texte vor Publikum zu präsentieren. 

Im Vordergrund steht der literarische Nachwuchs, allerdings der fortgeschrittene. Zu sehen und zu hören sind Autorinnen und Autoren, die bereits Bücher veröffentlicht haben oder ausgezeichnet wurden, und Wortkünstler, die für ein Livepublikum schreiben. Bei den ersten beiden Leselampen lasen u.a. der Krimiautor und Ex-Gangster Maximilian Pollux und die amtierende Mainzer Literaturförderpreisträgerin Leonie Höckbert. 

Die Leselampe ist ausdrücklich kein Poetry Slam. Gelesen wird sitzend und im Schein der namensstiftenden Leuchtvorrichtung.

Interessierte Autorinnen und Autoren sind einge­laden, sich per Mail an die.leselampe.mainz@gmail.com oder über einen der Social-Media-Kanäle zu bewerben. Auch Musikerinnen und Musiker dürfen sich gerne melden, denn die Leselampe wird musikalisch begleitet.

Kuratiert wird die Leselampe von Sarah Beicht und Ingo Bartsch. Sarah Beicht ist mehrfach ausgezeichnete junge Mainzer Autorin und betreibt den Literaturblog Gutenbergs Letterwald. Ingo Bartsch ist Lesebühnenveteran und legt Anfang April sein Romandebüt vor

Die Leselampe wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz.

Ingo Bartsch – Opakalypse

Dienstag, 16. April
Beginn: 20.00 Uhr

Hafeneck, Frauenlobstr. 93
Eintritt: 7,– €, 5,– € erm.

2016 beschloss der Autor Ingo Bartsch, sich ein Sabbatical zu gönnen. Angesichts der finan­ziellen Umstände wurde jedoch daraus keine einjährige Weltreise. Stattdessen fing er über eine Zeitarbeitsfirma als Pflegehilfskraft in einem Altenheim an. Es wurde ein intensives, ein manisch-depressives Jahr! Auf der einen Seite die sinnstiftende und unglaublich positive Arbeit für alte Menschen; auf der anderen Seite Frust, Stress und die erschütternde Feststellung, dass Art. 1 GG in Altenheimen widerlegt wird: Die Würde des Menschen ist durchaus antastbar. 

Aus diesem Sabbatical ist der im Piper Verlag erschienene Debütroman »Opakalypse« entstanden: in der Tradition der »investigativen Literatur« von Bukowski bis Wallraff stehend, aber als eine schwarze Komödie angelegt. Denn es ist – wie so oft – einzig der Humor, der hilft, Erschütterndes zu ertragen und zu verarbeiten. Bartsch bleibt in »Opakalypse« seinem Stil treu, den er seit Jahren schon auf Lesebühnen pflegt: temporeich, pointiert, unverblümt.

Ingo Bartsch, 1980 in Kassel geboren und in Nordhessen aufgewachsen, lebt seit 2000 in Mainz und arbeitet als Redakteur eines Stadtmagazins. Nebenbei studiert er Soziale Arbeit, wozu ihn die Erfahrung in der Altenpflege bewogen hat. Er lebt mit Frau und drei Töchtern in Rheinhessen.

Lesungen in Mainz – Programm 1.2019

Literaturbüro Programmheft 1.2019

Ingo Bartsch – Opakalypse
Dienstag, 16. April, Hafeneck

Die Leselampe – eine Lesebühne für Mainz
Dienstag, 30. April, Dorett Bar

Michel Decar – Tausend deutsche Diskotheken
Donnerstag, 16. Mai, Staatstheater (Filiale)

Anke Stelling – Schäfchen im Trockenen
Donnerstag, 13. Juni, Staatstheater (Orchestersaal)

Die Leselampe – eine Lesebühne für Mainz
Dienstag, 18. Juni, Dorett Bar

Philipp Weiss – Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen
Freitag, 5. Juli, Buchhandlung Bukafski

Ronja von Rönne – Jetzt ist noch viel schlechter
Freitag, 25. Oktober, KUZ

Rocko Schamoni – Große Freiheit
Sonntag, 24. November, KUZ

Petra Nikolić

Lesung / Rheinhessen liest
Petra Nikolić – „Die Unsterblichkeit einer Nacht“

Donnerstag,  8. November, 19.00 Uhr
Weingut Becker, Römerstraße 1, 55129 Mainz-Ebersheim, Eintritt: 5,- Euro

Wenn die Stimme von Sinatra aus einer Bar in Las Vegas dringt, Willy Brandt nach Bagdad aufbricht, der Nachtzug im Nebel auf die von Scharfschützen bewachte Grenze zurollt und in einer Villa am Frankfurter Grüneburgpark die Champagnerkorken knallen, während Terroristen an einer Bombe basteln … dann fängt die Nacht an in den Erzählungen von Petra Nikolić.

Petra Nikolić wurde in Frankfurt geboren, studierte Philosophie, Publizistik und Amerikanistik in Mainz. Sie arbeitet als Journalistin für Radio, Zeitungen und Theater. 2010 gewann sie mit der Erzählung „Meine Clarissa“ einen Literatur-Wettbewerb der Süddeutschen Zeitung. 2013 erschien ihr erster Erzählband „Die Frauen meines Lebens“.

Brigitta Dewald-Koch

Lesung / Mainzer Buchmesse 2018
Brigitta Dewald-Koch – „Die Reise nach Venedig“

Sonntag, 18. November, 16.00 Uhr

Mainzer Büchermesse, Rathaus, Haifa Zimmer, Eintritt frei!

Im Rahmen der Mainzer Büchermesse – der etablierten Leistungsschau lokaler Anbieter rund ums gedruckte Wort – liest die Autorin Brigitta Dewald-Koch aus ihrem Roman „Die Reise nach Venedig“. Die 50-jährige Ruth betrauert den Tod ihres Mannes. Als sie aber das Foto einer jungen Venezianerin in seinem Sekretär findet, bricht für sie eine Welt zusam­men. Ruth beginnt, ihr Leben mit Edgar zu hinterfragen, sie stellt sich selbst in Frage. Schließlich reist sie nach Venedig; die Stadt in ihrer vergehenden Eleganz und verlebten Opulenz schiebt sich wie ein geheimnisvolles Wesen in ihren Blick und Ruth erfährt eine unglaubliche Geschichte …

Ror Wolf-Abend

Lesung / Rheinhessen liest
Ror Wolf-Abend mit Klaus Köhler – „Danke schön. Nichts zu danken“

Mittwoch, 7. November 2018, 19.00 Uhr
Weinhaus Schreiner, Rheinstraße 38, 55116 Mainz
Eintritt: 5,- Euro

Einer der größten deutschsprachigen Autoren lebt in Mainz! Manchem dürfte der Name Ror Wolf ein Begriff sein: als Autor spielerisch-grotesker Gedichte, Erzählungen und Hörspiele. Für alle, die Wolf noch nicht kennen – und natürlich auch die, die sein Werk lieben – präsentiert Klaus Köhler, Schauspieler des Staatstheaters, eine Auswahl seiner Texte.

Ror Wolf wurde 1932 in Saalfeld geboren. Seit 1963 arbeitet er als Schriftsteller. Wolf wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor und dem Schiller-Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg.

Vorschau Lesungen Herbst 2018

Grafik Programm Literaturbüro 2018-2

Tijan Sila – „Die Fahne der Wünsche“
Freitag, 2. November, 19.30 Uhr, Staatstheater Mainz

Ror Wolf-Abend mit Klaus Köhler – „Danke schön. Nichts zu danken“
Mittwoch, 7. November, 19.00 Uhr, Weinhaus Schreiner, Mainz

Petra Nikolić – „Die Unsterblichkeit einer Nacht“
Donnerstag,  8. November, 19.00 Uhr, Weingut Becker, Ebersheim

Jörg Schröder und Barbara Kalender – „Siegfried“
Mittwoch, 14. November, 20.00 Uhr, Bukafski Buchhandlung, Mainz

Eckhart Nickel – „Hysteria“
Donnerstag, 15. November, 21.00 Uhr, Dorett Bar, Mainz

Brigitta Dewald-Koch – „Die Reise nach Venedig“
Sonntag, 18. November, 16.00 Uhr, Rathaus, Mainz

Matthias Senkel – „Dunkle Zahlen“
Donnerstag, 6. Dezember, 20.00 Uhr, Bukafski Buchhandlung, Mainz

Daniela Dröscher – „Zeige deine Klasse. Die Geschichte meiner sozialen Herkunft“
Montag, 10. Dezember, 19.30 Uhr, Staatstheater Mainz

Daniela Dröscher

Daniela Dröscher – „Zeige deine Klasse. Die Geschichte meiner sozialen Herkunft“

Montag, 10. Dezember, 19.30 Uhr
Staatstheater Mainz, Orchestersaal

Eintritt: 9,50 / 4,75

Foto Daniela Dröscher
(c) Stefka Ammon

Die Schriftstellerin Daniela Dröscher hat ein einzigartiges Porträt über soziale Herkunft verfasst, das überraschende Antworten auf die Fragen nach dem Auseinanderdriften unserer Gesellschaft und die Grundprobleme politischen Engagements liefert. Anhand ihrer eigenen Geschichte zeigt sie, warum Herkunft unser gesellschaftliches Miteinander bis heute bestimmt und weshalb es immer noch schwer fällt, darüber zu sprechen.

„Zeige deine Klasse“ beleuchtet die sozialen Verhältnisse hierzulande aus einer radikal subjektiven Perspektive – und ist quasi die bundesrepublikanische Replik auf Didier Eribons „Rückkehr nach Reims“. Dröscher arbeitet heraus, welche feinen Unterschiede letztlich durch unsere Herkunft bestimmt werden und warum wir das gesellschaftliche Wir-Gefühl verloren haben. Sie berichtet von Macht- und Ohnmachtsverhältnissen, die sie von ihrer frühen Kindheit bis jetzt erlebt hat, und die ihr Bewusstsein für die Klassenzugehörigkeit geprägt haben.

Daniela Dröscher, geboren 1977, wuchs in Rheinland-Pfalz unweit Kirn auf. Sie studierte in Trier, London und Potsdam. Sie veröffentlichte die Romane „Die Lichter des George Psalmanazar“ und „Pola“ sowie zahlreiche Theaterstücke. Dröscher erhielt u.a. den Arno Reinfrank- und den Robert Gernhard-Preis. Sie lebt in Berlin.

Moderation: Alexander Wasner (SWR)