Yasmin Sibai – Punked

Donnerstag, 11. Mai
Hafeneck, Frauenlobstraße 93, Mainz
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: 8 €/ 5 € (erm.)

Foto Yasmin Sibai (c) Laura Gerlach
Foto Yasmin Sibai (c) Laura Gerlach

Der Geruch von Kunstnebel und Schweiß, dröhnende Bässe und besetzte Häuser – ein angepasstes, bürgerliches Leben war für Bey, Bassistin einer Avantgarde-Punkband, früher undenkbar gewesen. Nach der Geburt ihres Sohnes wohnt sie jetzt am Rand von Amsterdam, umgeben von gutsituierten Eltern. Als ihr Ex-Freund Iggy stirbt, gerät Beys neues Leben aus den Fugen. In Iggys Nachlass findet sie eine Tonaufnahme, die sie an den Umständen seines Todes zweifeln lässt. Ihre Nachforschungen stoßen auf Widerstand beim Rest der Alt-Punks, und als Karina, ihre verschollen geglaubte Erzfeindin, auftaucht, beginnt ein atemloser Wettlauf um alte Datenträger. Eine ungeheuerliche Wahrheit kommt ans Licht, die alles ins Wanken bringt, woran Bey und ihre Clique jemals geglaubt haben.

„Punked“ führt in Kellerclubs und Hackersalons, streift durch gentrifizierte Stadtlandschaften in Hannover, Berlin und Amsterdam und dringt vor ins schwarze Herz einer lebendigen Subkultur. 

Yasmin Sibai wurde in Norddeutschland geboren und zog danach 32-mal um. Sie war Frontfrau einer Punkband und hat als Lastwagenchauffeurin, freie Architektin und DJane gearbeitet. Mittlerweile wohnt sie mit ihrer Familie in Frankfurt und plant keine Umzüge in nächster Zeit. „Punked“ ist ihr Romandebüt.

Arno Frank – Seemann vom Siebener

Donnerstag, 27. April
Kakadu Bar, Gutenbergplatz 3-5, Mainz
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 10 €

Foto Arno Frank, (c) Bernd Hartung
Foto Arno Frank (c) Bernd Hartung

Es ist heiß. Die halbe Stadt ist im Freibad. Da ist Kiontke, der Bademeister, der noch immer am Beckenrand steht, auch wenn die Leute meinen, dass es ihn eigentlich hätte umhauen müssen, dieses Unglück damals. Da ist Renate, die hinter der Kasse sitzt und zu viel raucht und die zwei, vier, acht Sachen an Kiontke mag, was sie natürlich niemals zugeben würde. Joe hingegen versucht gegen die vielen verpassten Gelegenheiten in ihrem Leben anzuschwimmen. Lennart hat es unfreiwillig zurückverschlagen, zu den Anfängen, die seinen späteren Weg bestimmt haben. 

Und da ist Isobel, die das Freibad schon kannte, als es das Freibad noch gar nicht gab. Da sind die beiden Geschwister, die den Seemann machen wollen, erst vom Dreier, dann vom Fünfer, und schließlich vom Siebener – aber der ist gesperrt, seit Jahren schon, seit diesem Unglück damals, das wie ein fernes Donnergrollen unter diesem flirrenden Sommertag liegt …

Arno Frank, Jahrgang 1971, ist Publizist und arbeitet vor allem für den SPIEGEL, die taz und den Deutschlandfunk. Er lebt mit seiner Familie in Wiesbaden. 2017 erschien von ihm der Roman „So, und jetzt kommst du“. Schreiben kann Arno Frank nach eigenem Bekunden überall, und besonders gerne tut er dies in Zügen oder in einer Hütte im Wald.

Moderation: Tijan Sila