Arno Frank

Lesung
Arno Frank
„So, und jetzt kommst du“

Foto Arno Frank
(c) Bernd Hartung

Freitag, 28. April
Beginn: 20.00 Uhr
Buchhandlung Bukafski, Kurfürstenstr. 9, Mainz

Eintritt: 8,- Euro / 5,- Euro erm.

Der eigenen Vater ein international gesuchter Hochstapler – die Geschichte, die Arno Frank in seinem Debütroman erzählt, ist eine literarische Lehrstunde in Sachen allzu freier Marktwirtschaft …

Kaiserslautern in den achtziger Jahren. Der Autohändler Jürgen versucht zunächst vergeblich, mittels dubioser Deals an das große Geld zu kommen, um sich, seiner Frau und seinen drei Kindern ein Leben in Wohlstand zu sichern. Als er umgerechnet 300.00 Euro unterschlägt, flieht die Familie vor den Ermittlungsbehörden zunächst nach Frankreich, wo sie auf großem Fuß, aber von der Substanz lebt. Als das Geld fast aufgebraucht ist und Interpol bereits die Fährte aufgenommen hat, haut die Familie nach Portugal ab. In einem Hotel in Lissabon beginnt Jürgen, einen Callgirl-Ring aufzuziehen – und scheitert kläglich. Aber die Odyssee ist damit noch nicht zu Ende …

Mit „So, und jetzt kommst du“ hat der 1971 in Kaiserlautern geborene Journalist Arno Frank seine eigene Kindheits- und Jugendgeschichte erzählt, die mit dem Vater eine Figur in den Fokus rückt, die in ihrer Getriebenheit und ihrer fast komischen Tragik anrührt. Ein ganz besonderer Glücksfall für die deutschsprachige Gegenwartsliteratur.

Bov Bjerg

Lesung
Bov Bjerg
„Auerhaus und andere Texte“

Foto Bov Bjerg
(c) Milena Schlösser

Mittwoch, 26. April
Beginn: 20.00 Uhr
Lomo Buchbar, Ballplatz 2, Mainz

Eintritt: 12,- Euro VVK (zzgl. Gebühren), 15,- Euro AK

Unvorstellbar, aber wahr: Es gab eine Zeit ohne Internet und Smartphone, dafür aber mit vielen Experimenten, um sih der scheinbar unvermeidlichen Geburt-Schule-Arbeit-Tod-Vita zu entziehen –Die Schüler-WG „Auerhaus“ in Bov Bjergs gleichnamigen, höchst unterhaltsamen Roman ist eines davon.

Als der Roman 2015 erschien, überschlug sich die Kritik mit Lobeshymnen:

„Ich habe seit Jahren auf dieses Buch gewartet.“ Maxim Biller, Literarisches Quartett
„Ein zauberschönes Buch über die Jugend – für jedes Alter.“ Tobias Becker, Spiegel Online

„Schwafeln können viele, aber die hohe Kunst der Verknappung beherrschen nur wenige Schriftsteller. Bov Bjerg weiß sie auf die Spitze zu treiben.“ Jan Wiele, FAZ

Bov Bjerg wurde 1965 in der schwäbischen Provinz geboren. Seit 1984 lebt er mit Unterbrechungen in Berlin. Bjerg arbeitete als Koch und Schauspieler, begründete eine Literaturzeitschrift und mehrere Lesebühnen. Mit dem 2016 erschienenen Erzählungsband „Die Modernisierung meiner Mutter“ legte er einen gefeierten Best-Of-Bjerg-Band vor.

Eine Veranstaltung des Frankfurter Hof Mainz in Kooperation mit dem LiteraturBüro Mainz e.V.

Vorschau Programm 1.2017

Hier unser Überblick über die nächsten Lesungen in Mainz

Bov Bjerg
„Auerhaus und andere Texte“
Mittwoch, 26. April
Lomo Buchbar, Mainz

Arno Frank
„So, und jetzt kommst du“
Freitag, 28. April
Buchhandlung Bukafski, Mainz

Nis-Momme Stockmann & Les Trucs
„Der Fuchs“
Mittwoch, 3. Mai
Glashaus, Staatstheater Mainz

6. Rheinland-pfälzische Landesmeisterschaft im Poetry Slam / Vorrunde
Donnerstag, 18. Mai
Kulturcafe, Uni Mainz

6. Rheinland-pfälzische Landesmeisterschaft im Poetry Slam / Finale
Freitag, 19. Mai
Frankfurter Hof, Mainz

Tijan Sila
„Tierchen unlimited“
Mittwoch, 24. Mai
Buchhandlung Bukafski, Mainz

David Wagner

Lesung
David Wagner
„Ein Zimmer im Hotel“

Foto David Wagner
(c) Susanne Schleyer

Donnerstag, 8. Dezember, 19.00 Uhr
Buchhandlung Bukafski, Kurfürstenstr. 9, 55118 Mainz
Termin im iCal-Format

Eintritt: 9,- Euro, / 7,- Euro erm.

Wo sind wir, wenn wir reisen? David Wagner, ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse für sein Buch „Leben“, schreibt in seinem neuen Buch über Hotelzimmer, wie jeder sie kennt und so noch nie gesehen hat.

Ein Mann reist von Stadt zu Stadt, quer durch Deutschland und Europa bis nach China und in den Iran, aber Augen hat er immer nur für das: Hotelzimmer. Er kann sich nicht sattsehen an ihnen, bestaunt mit nie erlahmender Neugier, was es da alles gibt und was dort fehlt. David Wagner, Meister der poetischen Alltagsbeobachtung und immer wieder gerühmt für seine Beschreibungskunst bei höchster stilistischer Eleganz, nimmt uns mit in mehr als einhundert Hotelzimmer. Ein Buch für alle, die unterwegs sind oder anderen eine Bleibe geben. Eine aufregende, anregende Reise der Wahrnehmung von lauter Sensationen des Gewöhnlichen – eine Schule des Sehens.

David Wagner, 1971 in Andernach geboren, lebt in Berlin. Sein Werk umfasst zahlreiche Romane, Erzählungen Gedichte und Prosaformen, die sich nicht eindeutig einer Gattung zuschreiben lassen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie etwa den Georg-K.-Glaser-Preis des Landes Rheinland-Pfalz und zuletzt den Preis der Leipziger Buchmesse.

Thomas Melle

Lesung
Thomas Melle
„Die Welt im Rücken“

Foto Thomas Melle
(c) Dagmar Morath

Sonntag, 4. Dezember, 19.30 Uhr
Staatstheater Mainz, Glashaus, 55116 Mainz
Termin im iCal-Format

Eintritte: 9,50 Euro / 4,75 Euro erm.

„Ursachen, Ursachen, Ursachen: Nimm zehn Therapeuten und du hast hundert Ursachen.“

Der Schriftsteller Thomas Melle leidet seit vielen Jahren an der manisch-depressiven Erkrankung, auch bipolare Störung genannt. In dem Roman „Die Welt im Rücken“ erzählt er davon, erzählt von persönlichen Dramen und langsamer Besserung, und gibt einen außergewöhnlichen Einblick in die Innenwelt eines psychisch Erkrankten. Die fesselnde Chronik eines zerrissenen Lebens, ein autobiografisch radikales Werk („Die Fiktion muss pausieren“) von höchster literarischer Kraft!

„Die Welt im Rücken“ steht auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2016.

„Wie Thomas Melle sein eigenes Zerreißen zwischen überfunkenden Nervenenden und nicht mehr kontrollierbaren Synapsenabstürzen als körperlichen wie geistigen Prozess beschreibt, ist schlicht umwerfend.» Cord Riechelmann, taz

Thomas Melle, 1975 in Bonn geboren, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und  Philosophie in Tübingen, Austin (Texas) und Berlin. Er ist Autor vielgespielter Theaterstücke und übersetzte u. a. William T. Vollmanns Roman „Huren für Gloria“. Seine Romane „Sickster“ und „3000 Euro“ wurden hochgelobt und mehrfach ausgezeichnet.

Elisabeth Raether

Lesung
Elisabeth Raether
„Die trinkende Frau“

Foto Elisabeth Raether
(c) Andreas Lux

Mittwoch, 16. November, 20 Uhr
Dorett Bar, Zanggasse 36, 55116 Mainz
Termin im iCal-Format

Eintritt: 7,- Euro / 5,- Euro erm.

Trinkt das „andere Geschlecht“ (Simone de Beauvoir) auch anders? Oder nivellieren sich beim Alkoholgenuss alle vermeintlichen und realen Geschlechterdifferenzen? Diesen und anderen wichtigen Fragen geht die ZEIT-Journalistin Elisabeth Raether in ihrem hilfreichen Brevier „Die trinkende Frau“ nach. Schon jetzt ist davon auszugehen, dass dieses Buch ein Standardwerk zum Trinkverhalten des weiblichen Geschlechts werden wird. Welches Getränk eignet sich dafür, einen Pärchenabend zu sprengen? Welche Beziehungsdynamik entfaltet sich, wenn die Frau genauso viel trinken kann wie der Mann? Alle, die Antwort und Aufklärung in dieser Hinsicht suchen, sollten sich die Veranstaltung, die stilecht in der Mainzer „Dorett Bar“ stattfindet, nicht entgehen lassen.

Elisabeth Raether, geboren 1979, schrieb zusammen mit Jana Hensel in „Neue deutsche Mädchen“ (2008) über einen anderen Feminismus, als ihn Alice Schwarzer verkörpert. Von 2011 bis 2016 erschien ihre Kolumne „Die trinkende Frau“ regelmäßig im „ZEIT-Magazin“. Elisabeth Raether braucht keine Ausrede, um Alkohol zu trinken, und lebt in Hamburg und Berlin.

Philipp Winkler

Lesung
Philipp Winkler
„Hool“

Foto Philipp Winkler
(c) Kat Kaufmann

Freitag, 4. November, 20.00 Uhr
Drusussaal, Zitadelle, Bau E, Am 87er Denkmal, 55131 Mainz
Termin im iCal-Format

Eintritt: 9,- Euro / 7,- Euro erm

Heiko Kolbe, der Protagonist in Philipp Winklers Debütroman „Hool“ ist das, was man landläufig einen Hooligan nennt: Ein leidenschaftlicher Anhänger von Hannover 96 (ja, das gibt’s) und zusammen mit seinen „Blutsbrüdern“ immer darauf aus, anderen Hools – man kann es nicht anders sagen – richtig auf die Fresse zu hauen. Eine nicht unbedingt sympathische Welt aus Muckibude, Testosteronwahn und Drogen aller Art, die Winkler aber mit großer Präzision und Einfühlung beschreibt. Und endlich mal wieder ein Buch, das hart und komisch von der bisweilen rauen deutschen Gegenwart erzählt.

Ein Roman wie eine Blutgrätsche – der völlig zu Recht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2016 steht! Und jüngst den aspekte-Literaturpreis erhalten hat.

„Hool“ ist ein Wirkungstreffer und der nachhallendste Debütroman des Jahres.“
Frankfurter Neue Presse

„Es gebe zu wenige Romane, die von der deutschen Wirklichkeit erzählen, sagen manche. Hier ist einer.“
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

„Philipp Winkler ist die literarische Entdeckung der Saison.“
Hamburger Abendblatt

Lesungen in Mainz – Überblick Programm 2.2016

Unsere Lesungen in Mainz im Überblick
Programm 2/2016

Heinz Strunk
Foto Heinz Strunk
(c) Dennis Dirksen

»Der goldene Handschuh«
Sonntag, 23. Oktober, 20 Uhr  (Termin als .ics)
Capitol-Kino, Mainz

Frank Jakubzik
Foto Frank Jakubzik
(c) Stephanie Koch

»In der mittleren Ebene«
Samstag, 29. Oktober, 20 Uhr (Termin als .ics)
Buchhandlung Bukafski, Mainz

Philipp Winkler
Foto Philipp Winkler
(c) Kat Kaufmann

»Hool«
Freitag, 4. November, 20 Uhr (Termin im iCal-Format)
Zitadelle, Drusus-Saal, Mainz

Elisabeth Raether
Foto Elisabeth Raether
(c) Andreas Lux

»Die trinkende Frau«, 20 Uhr (Termin im iCal-Format)
Mittwoch, 16. November
Dorett Bar, Mainz

Thomas Melle
Foto Thomas Melle
(c) Dagmar Morath

»Die Welt im Rücken«
Sonntag, 4. Dezember, 19.30 Uhr (Termin im iCal-Format)
Staatstheater Mainz

David Wagner
Foto David Wagner
(c) Susanne Schleyer

»Ein Zimmer im Hotel«
Donnerstag, 8. Dezember, 19 Uhr (Termin im iCal-Format)
Lomo Buchbar, Mainz

Frank Jakubzik

Lesung
Frank Jakubzik
„In der mittleren Ebene“

Samstag, 29. Oktober
Beginn: 20 Uhr
Buchhandlung Bukafski, Kurfürstenstraße 9, Mainz
Eintritt: 7 Euro / erm. 5 Euro
(Termin im iCal-Format)

Foto Frank Jakubzik
(c) Stephanie Koch

Es beginnt mit einem ebenso allgegenwärtigen wie zumeist überhörten Stöhnen: Die Mitarbeiter „in der mittleren Ebene“ des IT-Konzerns McWorthy leiden unter den Zumutungen ihres Jobs. Nie können sie sicher sein, wo sie sich befinden und wohin sie unterwegs sind (oder sein sollten). Letztes Mittel der Selbstbewahrung: die Flucht ins Irrationale. Das Upgrade in die First Class wird zum Lebenszweck; die Opferung eines USB-Sticks zum Karriere-Boost, der eigene Unfalltod im geliebten Cabrio zum erleichternden Wunschtraum.

Mit allen möglichen Einbildungen und Fiktionen versuchen die Figuren dieser „Erzählungen aus den kapitalistischen Jahren“ – so der Untertitel von Jakubziks literarischem Debüt – sich das Arbeitsleben erträglich zu machen. Unausgesprochen steht hinter allem die Frage: Warum halten wir das alles aus?

Frank Jakubzik, 1965 in Kassel geboren, lebt und arbeitet in Mainz-Bretzenheim. Neben Übersetzungen (Zygmunt Bauman, G. K. Chesterton, Colin Crouch, Franco Moretti u.a.) verfasst und veröffentlicht er Prosa. „In der mittleren Ebene“ ist sein Erzähldebüt im Suhrkamp Verlag.

Heinz Strunk

Lesung
Heinz Strunk
„Der goldene Handschuh“

Sonntag, 23. Oktober, 20 Uhr
Capitol-Kino, Neubrunnenstraße 9, 55116 Mainz
Termin im iCal-Format

Vorverkauf: 16 Euro (im Capitol-Kino und in der Buchhandlung Bukafski)
Abendkasse: 18 Euro

Foto Heinz Strunk
(c) Dennis Dirksen

Bislang war das eine Drittel von „Studio Braun“ und „Fraktus“ eher als in allen Medien wildernder Komiker im Gedächtnis. Zwar ist Strunk schon seit vielen Jahren auch Schriftsteller („Fleisch ist mein Gemüse“!) – aber eben oft mit jenen popkulturellen, autobiografischen und humoristischen Hintergründen, die viele Prominente den Versuch wagen lassen, sich mit bedruckten Seiten ein neues Standbein zu verschaffen.

Mit der Veröffentlichung seines Romans „Der goldene Handschuh“ nimmt seine Vita eine erstaunliche Wendung: Die Geschichte des realen Frauenmörders Fritz Honka lotet die Kaputtheit des Mikrokosmos Kneipe so weit aus, dass weit mehr zurückbleibt als das selbstgerechte Lachen über gescheiterte Existenzen. Im unaufhaltsamen Absturz gehen Menschlichkeit und Würde verloren und diese nur im Suff erträgliche Ausweglosigkeit wird zum Nährboden einer Mordserie.

Heinz Strunk verlässt also mit „Der goldene Handschuh“ unwiderruflich die Komikecke und schreibt sich auf die hell ausgeleuchteten Sofas des hohen Literaturbetriebs ein, so dass dem biederbürgerlichen Feuilleton die Pfeife aus der Hand fällt. Man spricht von einem „Stilwunder“ (FAZ), einem „formvollendeten“ (NZZ), „faszinierend unheimlichen“ (taz) und „brillanten, atmosphärisch hackendichten Roman“ (Bayern 2). Alle Achtung!

Eine Veranstaltung des LiteraturBüro Mainz e.V. in Kooperation mit den Programmkinos Mainz