Yasmin Sibai – Punked

Donnerstag, 11. Mai 2023
Hafeneck, Frauenlobstraße 93, Mainz
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: 8 €/ 5 € (erm.)

Der Geruch von Kunstnebel und Schweiß, dröhnende Bässe und besetzte Häuser – ein angepasstes, bürgerliches Leben war für Bey, Bassistin einer Avantgarde-Punkband, früher undenkbar gewesen. Nach der Geburt ihres Sohnes wohnt sie jetzt am Rand von Amsterdam, umgeben von gutsituierten Eltern. Als ihr Ex-Freund Iggy stirbt, gerät Beys neues Leben aus den Fugen. In Iggys Nachlass findet sie eine Tonaufnahme, die sie an den Umständen seines Todes zweifeln lässt. Ihre Nachforschungen stoßen auf Widerstand beim Rest der Alt-Punks, und als Karina, ihre verschollen geglaubte Erzfeindin, auftaucht, beginnt ein atemloser Wettlauf um alte Datenträger. Eine ungeheuerliche Wahrheit kommt ans Licht, die alles ins Wanken bringt, woran Bey und ihre Clique jemals geglaubt haben.

„Punked“ führt in Kellerclubs und Hackersalons, streift durch gentrifizierte Stadtlandschaften in Hannover, Berlin und Amsterdam und dringt vor ins schwarze Herz einer lebendigen Subkultur. 

Yasmin Sibai wurde in Norddeutschland geboren und zog danach 32-mal um. Sie war Frontfrau einer Punkband und hat als Lastwagenchauffeurin, freie Architektin und DJane gearbeitet. Mittlerweile wohnt sie mit ihrer Familie in Frankfurt und plant keine Umzüge in nächster Zeit. „Punked“ ist ihr Romandebüt.

Arno Frank – Seemann vom Siebener

Donnerstag, 27. April 2023
Kakadu Bar, Gutenbergplatz 3-5, Mainz
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 10 €

Es ist heiß. Die halbe Stadt ist im Freibad. Da ist Kiontke, der Bademeister, der noch immer am Beckenrand steht, auch wenn die Leute meinen, dass es ihn eigentlich hätte umhauen müssen, dieses Unglück damals. Da ist Renate, die hinter der Kasse sitzt und zu viel raucht und die zwei, vier, acht Sachen an Kiontke mag, was sie natürlich niemals zugeben würde. Joe hingegen versucht gegen die vielen verpassten Gelegenheiten in ihrem Leben anzuschwimmen. Lennart hat es unfreiwillig zurückverschlagen, zu den Anfängen, die seinen späteren Weg bestimmt haben. 

Und da ist Isobel, die das Freibad schon kannte, als es das Freibad noch gar nicht gab. Da sind die beiden Geschwister, die den Seemann machen wollen, erst vom Dreier, dann vom Fünfer, und schließlich vom Siebener – aber der ist gesperrt, seit Jahren schon, seit diesem Unglück damals, das wie ein fernes Donnergrollen unter diesem flirrenden Sommertag liegt …

Arno Frank, Jahrgang 1971, ist Publizist und arbeitet vor allem für den SPIEGEL, die taz und den Deutschlandfunk. Er lebt mit seiner Familie in Wiesbaden. 2017 erschien von ihm der Roman „So, und jetzt kommst du“. Schreiben kann Arno Frank nach eigenem Bekunden überall, und besonders gerne tut er dies in Zügen oder in einer Hütte im Wald.

Moderation: Tijan Sila

Literaturförderpreis Mainz 2023

Mittwoch, 19. April
Beginn: 19 Uhr
Mainzer Kammerspiele, Rheinstr. 4, Mainz
(Malakoff Passage)
Eintritt frei!

Jede Stimme zählt! Das LiteraturBüro Mainz e.V. und das Kulturamt der Landeshauptstadt Mainz haben erneut den Literaturförderpreis der Landeshauptstadt Mainz für junge Autor*innen ausgeschrieben. Die drei für das Finale nominierten Kandidat*innen, Davina Beck, Jan Laakmann und Roman Paul Widera, stellen am Abend der Preisverleihung ihre Texte vor, danach wählt das Publikum seinen Favoriten.

Neben dem Publikum entscheidet die vierköpfige Hauptjury, die aus der Vorsitzenden des LiteraturBüro Mainz e.V., Dr. Sigrid Fahrer, dem amtierenden Stadtschreiber Alois Hotschnig, dem Journalisten Michael Jacobs und der Kulturdezernentin Marianne Grosse besteht, über die Vergabe des Förderpreises, der mit insgesamt 3.500 Euro dotiert ist. Fünf Stimmen, drei Finalisten und nur eine*r kann gewinnen: Für Spannung und literarische Unterhaltung ist gesorgt.

Die Finalist:innen 2023

Davina Beck

Der Wettbewerbsbeitrag von Davina Beck heißt Ein dramatischer Sonntag. Sie können den Text als PDF hier herunterladen.

Davina Beck (c) Foto: privat
Davina Beck (c) Foto: privat
Jan Laakmann

Der Wettbewerbsbeitrag von Jan Laakmann heißt Ebbe. Sie können den Text als PDF hier herunterladen.

Jan Laakmann (c) Foto: privat
Roman Paul Widera

Der Wettbewerbsbeitrag von Roman Paul Widera heißt Die Kaulquappen. Sie können den Text als PDF hier herunterladen.

Roman Paul Widera (c) Foto: privat

Alle weiteren Informationen zum Literaturförderpreis finden Sie unter https://www.literaturbuero-rlp.de/literaturfoerderpreis-mainz/

Die Leselampe im Herbst 2022

Donnerstag, 27. Oktober & Donnerstag, 15. Dezember
Beginn: 20 Uhr
Dorett Bar, Mainz
Eintritt: 3 €

Leselampe – eine Lesebühne in Mainz 

Die Leselampe ist eine junge Lesebühne in Mainz, die Autor*innen die Möglichkeit bietet, ihre Texte vor Publikum zu präsentieren. Im Mittelpunkt steht der literarische Nachwuchs, allerdings der fortgeschrittene.

Zu sehen und zu hören sind Autor*innen, die bereits Bücher veröffentlicht haben oder ausgezeichnet wurden, und Wortkünstler, die für ein Livepublikum schreiben. Im Rahmen der Reihe lesen im Herbst/Winter 2022 u.a. Manuel Zerwas, Alexander Maier und Leander Bauer. 

Die Leselampe ist ausdrücklich kein Poetry Slam. Gelesen wird sitzend und im Schein der namenstiftenden Leuchtvorrichtung.

Interessierte Autorinnen und Autoren sind eingeladen, sich per Mail an Sarah Beicht und Ingo Bartsch, die beide diese Reihe kuratieren, unter die.leselampe.mainz@gmail.com oder über einen der Social-Media-Kanäle zu wenden. Auch Musikerinnen und Musiker dürfen sich gerne melden, denn die Leselampe wird musikalisch begleitet.

Die Leselampe wird gefördert vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz.

Hendrik Otremba – Benito

Dienstag, 8. November 2022
Buchhandlung Bukafski
Beginn: 19.30 Uhr
Eintritt: 7 €, 5 € (erm.)

1995 geht der elfjährige Cherubim mit einer Pfadfindergruppe auf eine Kanufahrt. Die Jungen tragen „Fahrtennamen“ wie Kippe, Fliegentöter, Benito. Ihren Anführer nennen sie Häuptling. Durch einen Unfall wird Häuptling getötet, worauf die Jungen dem Wahnsinn nahe die Flussfahrt ohne ihn fortsetzen. Das Abenteuer wird zum Albtraum. Und Benito erfährt dabei eine Wandlung: Der anfangs stille Junge ergeht sich in immer zornigeren Monologen, die den Irrweg der Zivilisation anprangern. 

Dreißig Jahre später ist Cherubim ein bekannter Schriftsteller, der einer Einladung folgend nach Bonn reist. Am Tag des Empfangs im Hotel Paradies, das von der Prominenz besucht wird, stürmt ein maskierter Mann den Saal, schließt die Gäste darin ein und schießt um sich. Wie durch ein Wunder kommt niemand zu Schaden. Cherubim begreift, dass das Attentat nur inszeniert ist. Und hat nicht der Attentäter sein Bein genauso nachgezogen wie Benito?

»Ein Buch wie ein dunkler Fluss! Ehe man sich versieht, hat „Benito“ einem die Beine unter dem Körper weggezogen und der Strömung übergeben. Am Ende klettert man vollgesogen vom Erlebten zurück ans Ufer und muss erst wieder lernen, Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden.« Helene Bukowski

Henrik Otremba, geboren 1984 in Recklinghausen, ist Schriftsteller, bildender Künstler und Sänger der Gruppe Messer. 2017 ist sein Debütroman „Über uns der Schaum“ erschienen, 2019 folgte Roman „Kachelbads Erbe“Otremba lebt in Berlin.

Moderation: Jonas Engelmann

Sarah Beicht – Ein Kreis aus Salz

Donnerstag, 10. November 2022
Volkshochschule Mainz
Beginn: 19.00 Uhr
Eintritt: 5€

Brot und Salz schenkt man zum Einzug oder man wirft eine Prise über die linke Schulter, um den Teufel direkt in die Augen zu treffen. Manche glauben, dass ein Kreis aus Salz wie ein Schutzwall wirkt, der vor bösen Geistern und Dämonen schützt. In ihrem Erzählband „Ein Kreis aus Salz“ versammelt Beicht Geschichten über zwielichtige Gestalten und wundersame Begegnungen. Ihre Figuren lässt sie changieren zwischen Trauer und Traum, Körper und Körperlichkeit.

Sarah Beicht ist Autorin, Moderatorin und Veranstalterin. Ihre Geschichten wurden in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht und ausgezeichnet. Sie ist Mitveranstalterin der Mainzer Lesebühne „Die Leselampe“.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Rheinhessen liest“.

Christian Baron – Schön ist die Nacht

Mittwoch, 16. November 2022
Capitol Kino, Mainz
Beginn: 20.00 Uhr 
Eintritt: 10 €, 8 € (VVK)

Willy sehnt sich nach nichts so sehr wie nach einem normalen Leben. Er will seine Arbeit als Zimmerer gut machen, er will für seine Familie sorgen, er träumt vom eigenen Häuschen. Mit seiner ehrlichen Art stößt er immer wieder an Grenzen, was nichts an seinem Entschluss ändert, anständig zu bleiben. 

Horst, ein ungelernter Hilfsarbeiter, glaubt schon lange nicht mehr daran, auf ehrliche Weise nach oben zu kommen. Er greift zu halbseidenen Mitteln, und seine Existenz entgleitet ihm in dem Maße, in dem er seine Aggressionen nicht im Griff hat. In die Spirale des Abstiegs zieht er seinen Freund Willy hinein – mit katastrophalen Folgen für beide. 

„Horst baut Mist, Willy versucht, ein guter Mensch zu sein: Christian Baron hat mit ‚Schön ist die Nacht‘ eine fulminante Proletariergeschichte geschrieben. Klassenkampf – ist das heute noch relevant? Ja, ist es.“ (Elke Heidenreich, Süddeutsche Zeitung)

Christian Baron, geboren 1985 in Kaiserslautern, lebt in Berlin. Nach dem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Germanistik in Trier arbeitete er mehrere Jahre als Zeitungsredakteur. 2020 erschien sein literarisches Debüt „Ein Mann seiner Klasse“, wofür er u. a. den Klaus-Michael-Kühne-Preis erhielt. 

Moderation: Arno Frank

Daniel Borgeldt – Schnulzenroman

Mittwoch, 23. November 2022
Wissenschaftliche Stadtbibliothek
Beginn: 19.00 Uhr
Eintritt: 5 €

Was macht ein Schlagerstar, wenn er alt ist und es hasst, immer die gleichen Songs zu singen? Heinrich Fraunhofer hat in den Siebzigern eine Schlagerkarriere hingelegt. Das Problem ist nur: Die Welt hat ihn vergessen und eigentlich wollte er auch nie Schlager machen, sondern avantgardistische Musik. Nach einem Selbstmordversuch organisiert er sein Leben neu.

Dabei behilflich sind ihm eine junge Punksängerin, ein misanthropischer Maler und ein Schriftsteller, der nie auftaucht.

Daniel Borgeldt wurde 1982 in Melle geboren. Mit 20 holte er in Bielefeld das Abitur nach. Nach dem anschließenden Studium lebt er heute in Mainz.

Die Lesung ist Teil der Reihe „Rheinhessen liest“.

Nicoletta Giampietro – Mit geballter Faust

Dienstag, 13. Dezember 2022
Kakadu-Bar, Staatstheater Mainz
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: 10 €

Mailand in den Siebzigern. Die Politik hat in den Schulen Einzug gehalten, und für Giulia öffnet sich eine aufregende Welt: Mit ihren Freunden geht sie auf die Plätze der Stadt, wo Tausende junge Mailänder für eine bessere Zukunft kämpfen. Ihrer großen Schwester Gabriella ist klar: Italien muss kommunistisch werden. Als die linksextreme Gewalt zunimmt, beginnt Giulia, an der Ideologie ihrer Schwester zu zweifeln. Doch die hat bereits einen gefährlichen Weg eingeschlagen, und Giulia wird vor schwere Entscheidungen gestellt.

Nicoletta Giampietro hat einen fesselnden Roman über das politisch radikalste Jahrzehnt der italienischen Nachkriegszeit geschrieben. Eine aufwühlende Geschichte, die in Zeiten zunehmender Polarisierung gerade auch heute noch aktuell ist.

Nicoletta Giampietro, geboren 1960, wuchs in Mailand in einer italienisch-französischen Familie auf. Sie studierte Politikwissenschaften und Geschichte in Mailand und Tübingen und zog 1986 endgültig nach Deutschland. Nach längeren Aufenthalten in Köln und Rotterdam lebt sie seit 1995 in Mainz. 

Moderation: Ariane Binder