Vom 1. Mai bis 30. Juni 2019 liest Koblenz das Buch „Sungs Laden“ von Karin Kalisa. Damit geht das Leseevent in die zweite Runde und möchte bei möglichst vielen Koblenzerinnen und Koblenzern die Lust am Lesen wecken, Begegnungen schaffen und neue ungewöhnliche Zugänge zur Literatur eröffnen.
Noch bis 2.11.2018 können Jugendliche und junge Erwachsene ihre Beiträge für die sechste Runde des rheinland-pfälzischen Literaturwettbewerbs »Durchschrift« einreichen.
Die Autor/innen Ruth Johanna Benrath, Annegret Held, Jens Schumacher und Ken Yamamoto als Juror/innen und Mentor/innen zur Verfügung.
Auslobung Debüt des Jahres 2019 des Literaturwerks Rheinland-Pfalz/Saar
Das Literaturwerk Rheinland-Pfalz/Saar lobt – in Kooperation mit dem Schriftstellerverband des Saarlandes (VS) – 2019 zum vierten Mal das Debüt des Jahres aus. Eingereicht werden können Erstveröffentlichungen aus den Jahren 2017 und 2018.
Wenn die Stimme von Sinatra aus einer Bar in Las Vegas dringt, Willy Brandt nach Bagdad aufbricht, der Nachtzug im Nebel auf die von Scharfschützen bewachte Grenze zurollt und in einer Villa am Frankfurter Grüneburgpark die Champagnerkorken knallen, während Terroristen an einer Bombe basteln … dann fängt die Nacht an in den Erzählungen von Petra Nikolić.
Petra Nikolić wurde in Frankfurt geboren, studierte Philosophie, Publizistik und Amerikanistik in Mainz. Sie arbeitet als Journalistin für Radio, Zeitungen und Theater. 2010 gewann sie mit der Erzählung „Meine Clarissa“ einen Literatur-Wettbewerb der Süddeutschen Zeitung. 2013 erschien ihr erster Erzählband „Die Frauen meines Lebens“.
Im Rahmen der Mainzer Büchermesse – der etablierten Leistungsschau lokaler Anbieter rund ums gedruckte Wort – liest die Autorin Brigitta Dewald-Koch aus ihrem Roman „Die Reise nach Venedig“. Die 50-jährige Ruth betrauert den Tod ihres Mannes. Als sie aber das Foto einer jungen Venezianerin in seinem Sekretär findet, bricht für sie eine Welt zusammen. Ruth beginnt, ihr Leben mit Edgar zu hinterfragen, sie stellt sich selbst in Frage. Schließlich reist sie nach Venedig; die Stadt in ihrer vergehenden Eleganz und verlebten Opulenz schiebt sich wie ein geheimnisvolles Wesen in ihren Blick und Ruth erfährt eine unglaubliche Geschichte …
Lesung / Rheinhessen liest
Ror Wolf-Abend mit Klaus Köhler – „Danke schön. Nichts zu danken“
Mittwoch, 7. November 2018, 19.00 Uhr
Weinhaus Schreiner, Rheinstraße 38, 55116 Mainz
Eintritt: 5,- Euro
Einer der größten deutschsprachigen Autoren lebt in Mainz! Manchem dürfte der Name Ror Wolf ein Begriff sein: als Autor spielerisch-grotesker Gedichte, Erzählungen und Hörspiele. Für alle, die Wolf noch nicht kennen – und natürlich auch die, die sein Werk lieben – präsentiert Klaus Köhler, Schauspieler des Staatstheaters, eine Auswahl seiner Texte.
Ror Wolf wurde 1932 in Saalfeld geboren. Seit 1963 arbeitet er als Schriftsteller. Wolf wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor und dem Schiller-Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg.
Die Schriftstellerin Daniela Dröscher hat ein einzigartiges Porträt über soziale Herkunft verfasst, das überraschende Antworten auf die Fragen nach dem Auseinanderdriften unserer Gesellschaft und die Grundprobleme politischen Engagements liefert. Anhand ihrer eigenen Geschichte zeigt sie, warum Herkunft unser gesellschaftliches Miteinander bis heute bestimmt und weshalb es immer noch schwer fällt, darüber zu sprechen.
„Zeige deine Klasse“ beleuchtet die sozialen Verhältnisse hierzulande aus einer radikal subjektiven Perspektive – und ist quasi die bundesrepublikanische Replik auf Didier Eribons „Rückkehr nach Reims“. Dröscher arbeitet heraus, welche feinen Unterschiede letztlich durch unsere Herkunft bestimmt werden und warum wir das gesellschaftliche Wir-Gefühl verloren haben. Sie berichtet von Macht- und Ohnmachtsverhältnissen, die sie von ihrer frühen Kindheit bis jetzt erlebt hat, und die ihr Bewusstsein für die Klassenzugehörigkeit geprägt haben.
Daniela Dröscher, geboren 1977, wuchs in Rheinland-Pfalz unweit Kirn auf. Sie studierte in Trier, London und Potsdam. Sie veröffentlichte die Romane „Die Lichter des George Psalmanazar“ und „Pola“ sowie zahlreiche Theaterstücke. Dröscher erhielt u.a. den Arno Reinfrank- und den Robert Gernhard-Preis. Sie lebt in Berlin.
Dorett Bar, Zanggasse 36, 55116 Mainz
Eintritt: Eintritt: 7,- / 5,- Euro (erm.)
Alles beginnt mit ein paar Himbeeren auf einem Biobauernmarkt, mit denen etwas nicht zu stimmen scheint. Der mit besonderen sensorischen Fähigkeiten ausgestattete Protagonist des Romans, schlicht Bergheim genannt, beginnt zu recherchieren. Die Spur führt ihn zunächst in eine landwirtschaftliche Kooperative namens „Sommerfrische“ und später in das „Kulinarische Institut“, das freilich das schiere Gegenteil von Genuss und Lebensfreude ist: ein Hochsicherheitstrakt, in dem Nahrung künstlich produziert wird …
„Hysteria“ erzählt furios von einem Öko-Fundamentalismus in der näheren Zukunft, in der Koffein und Nikotin endgültig verboten sind, aber auf dem Schwarzmarkt gegen Unmengen „Altgeld“ eingetauscht werden können. Dass die Kritik für Nickels Roman so unterschiedliche Referenzautoren wie Elias Canetti, Joris-Karl Huysmans und Ernst Jünger benennt, verwundert zunächst in Zeiten lustloser Literaturdebatten, die nur der Aufmerksamkeitsökonomie verpflichtet sind, ordnet aber „Hysteria“ genau dort ein, wo dieser Roman künftig zu finden sein wird: bei den Klassikern.
Eckhart Nickel, 1966 in Frankfurt geboren, studierte Kunstgeschichte und Literatur in Heidelberg und New York. Er gehörte zum popliterarischen Quintett „Tristesse Royale“ und debütierte 2000 mit dem Erzählband „Was ich davon halte“. Nickel leitete mit Christian Kracht die Literaturzeitschrift „Der Freund“ in Kathmandu/Nepal. Heute schreibt er u.a. für die FAS und die FAZ. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2017 wurde er für den Anfang von „Hysteria“ mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet.
Eines der aufregendsten und skandalträchtigsten Bücher der deutschsprachigen Literatur erscheint endlich wieder: „Siegfried“ von Jörg Schröder! Ein wilder Entwicklungsroman und ein schonungsloses Porträt der Nachkriegsgesellschaft und der bundesdeutschen Literaturszene, das bei seinem Erscheinen 1972 mächtig Staub aufwirbelte. „Ein Stück Entblößungsliteratur, wie man es so rücksichtslos von deutschen Literaten bislang nicht gewohnt war“, schrieb seinerzeit der Spiegel.
Dass das Buch bis heute nichts an Schlagkraft eingebüßt hat, davon kann man sich mit der neu aufgelegten und erweiterten Ausgabe überzeugen, die Jörg Schröder und Barbara Kalender in Mainz vorstellen werden. Eine gute Gelegenheit also, den Roman und die Verlegerlegende Schröder kennenzulernen.
Jörg Schröder, 1938 in Berlin geboren, gilt als ein enfant terrible der deutschen Verlagsszene, gleichzeitig als großer Entdecker von Literatur. Er kam 1965 zum Melzer Verlag, den er mit der „Geschichte der O“ rettete. 1969 verließ Schröder den Verlag im Streit, alle Mitarbeiter sowie die meisten Autoren folgten ihm in seinen neu gegründeten März Verlag. Nachdem Schröder 1987 den Verlag gesundheitsbedingt aufgeben musste, entwickelte er 1990 zusammen mit seiner Frau Barbara Kalender die Desktop-Reihe „Schröder erzählt“.