Noch bis zum 6. Dezember können sich Autorinnen und Autoren um das Carl Zuckmayer-Arbeitsstipendium 2025 bewerben. Ausführliche Informationen finden sich unter
Donnerstag, 5. Dezember Beginn: 19.30 Uhr Dorett Bar, Zanggasse 36, Mainz
Die Dorett Bar ist zurück und mit ihr die beliebteste Lesebühne der Stadt! Wir feiern die Wiedereröffnung mit einer fulminanten Willkommensausgabe. Tolle Musik, tolle Autorinnen und Autoren in der Dorett Bar – da kommt zusammen, was zusammengehört. Und wie bei unserer Dezember-Ausgabe üblich, ist das Erscheinen im Weihnachtspulli ausdrücklich erwünscht.
Für weitere Infos lohnt der Blick auf die Facebook und Instagram-Seite der Leselampe.
Mit seinem Kriminalroman „Terrorballade“ widmet sich Alexander Pfeiffer dem Vermächtnis der Rote Armee Fraktion. Sänger ist arbeitslos. Filmvorführer war er mal, Privatdetektiv will er nicht sein. Und doch halten ihn manche für genau das. So auch die Frau, die ihn bittet, ihren einstigen Geliebten Robby Zimmermann aufzuspüren. Ein Auftrag mit Sprengkraft, denn Robby hat als V-Mann einst Zugang zur RAF gefunden und für den entscheidenden Schlag des Staates gegen die führenden Mitglieder der dritten RAF-Generation gesorgt …
Alexander Pfeiffer wurde 1971 in Wiesbaden geboren, wo er bis heute lebt. Er ist Schriftsteller, Literaturveranstalter, Moderator und Leiter von Schreibwerkstätten.
Donnerstag 7. November Beginn: 19.00 Uhr Weingut Becker, Römerstraße 1, 55129 Mainz-Ebersheim Eintritt: 5,- Euro
Im Westerwald ist nichts los? Von wegen! Im Dörfchen Krotzenroth mutiert in den 1980er Jahren ein Junge zum Actionheld, gerät eine Putzhilfe in eine seltsame Beziehung zu ihrem Nachbarn und ein Schnitzelliebhaber läuft an einem heißen Sommertag Amok. „Heilige Kühe“ versammelt Geschichten vom wilden Landleben, realistisch erzählt mit lakonischem Humor und leiser Melancholie.Dietmar Gaumann, geboren 1969, aufgewachsen im Westerwald. Seine Storys erschienen in Zeitschriften und Anthologien sowie in den eigenen Erzählungsbänden „Komplizen“ und „Heilige Kühe“.
Mittwoch, 6. November Beginn: 20.00 Uhr Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Geschwister-Scholl-Str. 2, 55131 Mainz) Eintritt: VVK 12,- plus Gebühren, AK 15,-
Das gewaltige Epos „Die Projektoren“ spannt eine Erzählwelt zwischen dem ehemaligen Jugoslawien bis zum NSU, vom Zweiten Weltkrieg bis zum Leipzig der Gegenwart auf – verwoben durch Karl May, Kriege, Traumata und das Kino. Schauplatz ist das Velebitgebirge, in dem sich ein ehemaliger Tito-Partisan plötzlich mitten in den Dreharbeiten zu Karl-May-Verfilmungen wiederfindet. Fastforward: Genau dieser Ort ist der Schauplatz der brutalen Kämpfe der Jugoslawienkriege, mittendrin eine Gruppe junger Rechtsradikaler aus Dortmund. Wechsel auf die Metaebene: Bei einem Psychologenkongress wird der rätselhafte Fall des Fragmentaristen diskutiert, ein Zeitzeuge all jener Wirrungen des irren 20. Jahrhundert. Wie eine Dreammachine projiziert der Roman pulsierende Bilder – literarisch, lustig und tiefgründig.
„Wenn sich die Welt so weiterdreht, wie sich weiterdrehen müsste, wird „Die Projektoren“ zu den Romanen gehören, die lesende Menschen alle zehn Jahre erneut aus dem Regal nehmen.“
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau
Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle / Saale, lebt in Leipzig. 2006 erschien sein Debütroman »Als wir träumten«, es folgten zahlreiche weitere Romane und Erzählungen. Für sein Werk erhielt Clemens Meyer zahlreiche Preise, darunter den Preis der Leipziger Buchmesse. 2016 war Clemens Meyer Mainzer Stadtschreiber. Sein neuer Roman »Die Projektoren« steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2024.
Eine kurdische Hochzeit in Rotterdam. Ein Scharfschütze, der im Laufe des Abends einen Schuss abfeuert. Eine Gruppe von Freunden zwischen den Niederlanden, Deutschland und Kurdistan, für die auf einmal nichts mehr ist, wie es war. Ein Kunstraub. Waffen aus dem 3D-Drucker. Gefängnis. Im Stil eines Actionfilms mit schnellen Cuts erzählt Cemile Sahin die Geschichte eines Verräters, von Rache, Liebe und Freundschaft, eindringlich, politisch, auf der Höhe der Zeit.
„Die Entschiedenheit, Klarheit, Härte und Sicherheit im Ton von Cemile Sahin ist eine Wucht.“ Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Cemile Sahin ist Künstlerin und Autorin und wurde 1990 in Wiesbaden geboren. Sie hat in London und Berlin studiert und ist ars viva-Preisträgerin für Bildende Kunst. Zusammen mit Ronya Othmann betreute sie in der taz die Kolumne „Orient Express“. Sie hat bislang drei Romane veröffentlicht: „Taxi“ (2019), „Alle Hunde sterben“ (2020) und „KOMMANDO AJAX“ (2024). Für ihr Schreiben wurde sie mit der Alfred Döblin-Medaille ausgezeichnet.
Freitag, 25. Oktober Beginn: 19.00 Uhr Stadthaus Große Bleiche 46, 55116 Mainz Eintritt: 8,- Euro, / 5,- Euro ermäßigt
Als Yunus dreizehn Jahre alt ist, erleidet sein Vater zwei Schlaganfälle und ist von da an vollständig gelähmt. Zehn Jahre wird der Vater von Yunus‘ Mutter gepflegt, bevor er stirbt. Yunus, der in der Zwischenzeit ein Studium aufnimmt, fängt an, über die Zeit mit seinem Vater zu reflektieren. Diese Erinnerungen fügen sich zu einem Porträt eines Mannes, der mit laut lachte oder auf Arabisch fluchte, der häufig abwesend und leicht reizbar war und der einst von der türkisch-syrischen Grenze nach Istanbul ging, dort den Militärputsch miterlebte und schließlich mit einem Frachtschiff nach Deutschland kam.
„Vaters Meer“ erzählt von einem Schicksalsschlag, der eine ganze Familie trifft, von einer Vater-Sohn-Beziehung, von Migration und Zugehörigkeit. Deniz Utlu zeichnet die unerwarteten Wege eines Lebens nach. Das Buch zeugt von der Kraft des Erzählens – die dann am deutlichsten wird, wenn die Sprache das Letzte ist, was einem bleibt.
Deniz Utlu, geboren 1983 in Hannover, studierte Volkswirtschaftslehre.Er verfasst Romane, Theaterstücke, Lyrik und Essays, forscht am Deutschen Institut für Menschenrechte und veranstaltet am Gorki-Theater Berlin die Literaturreihe Prosa der Verhältnisse. Für „Vaters Meer“ hat Deniz Utlu den Literaturpreis der Europäischen Union 2024 erhalten.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit FILMZ – Festival des deutschen Kinos (Symposium Postmigrantische (Ein-)Blicke)
Eine Großmutter, die Damenringkämpferin auf der Reeperbahn ist. Eine Mutter, die im Hotel Luxor als Barfrau arbeitet. Damit könnte der Weg der kleinen Tanja – des Mädchens mit dem Heiermann – vorgezeichnet sein. Doch ihre Lebensgeschichte bewegt sich jenseits der üblichen St.-Pauli-Klischees. Lebendig, poetisch und mit großer Intensität erzählt Tanja Bogusz vom Aufwachsen auf dem Kiez, von ihrer Oma Klasina und ihrer Mutter Barbara, von Aufstieg und Stigma, Zusammenhalt und Flexibilität, Pragmatismus und unstillbarer Neugier, die sie schließlich in die Wissenschaft führten.
„Tanja Bogusz erzählt ihre Geschichte wie ein Roman. Von der ersten Seite an wird man reingezogen […]. Eine autobiographische, dichte Erzählung.“ Deutschlandfunk Kultur
Tanja Bogusz wurde 1970 in Hamburg geboren. Sie ist habilitierte Soziologin und Forscherin an der Universität Hamburg. Sie studierte in Paris bei Pierre Bourdieu, war Fellow an der New York University, hatte Gastprofessuren in Berlin, Paris und Kassel inne und ist Namensgeberin einer südpazifischen Seeschnecke.
März 2020, eine Lodge im kolumbianischen Dschungeldorf Soledad. Die Hamburger Fotografin Alena will nach einer Trennung eigentlich nur ein paar Tage bleiben. Doch sie verfällt dem Charme des Ortes und den Erzählungen Rainers, dem deutschen Betreiber der Lodge, dessen Lebensgeschichte (im Mainz der 1960er- und 1970er Jahre aufgewachsen) mit Alenas ersten Eindrücken von diesem charismatischen Mann wenig zu tun hat: In seiner Kindheit immer für zu weich gehalten, rebelliert er gegen das muffige Nachkriegsdeutschland, und landet nach einer Odyssee durch Lateinamerika in Kolumbien. Dort kaufte er einem Drogenboss ein Stück Land ab, um seine Lodge zu errichten.
Wie in seinem Roman »Arbeit« erzählt Thorsten Nagelschmidt in »Soledad« mit beeindruckendem Einfühlungsvermögen und Witz von auf den ersten Blick sehr ungleichen Menschen, die sich in ihrem Wunsch nach Anerkennung und Zugehörigkeit näher sind, als sie anfangs dachten.
Thorsten Nagelschmidt, 1976 in Rheine geboren, ist Schriftsteller, Musiker und Künstler. Er ist Sänger und Gitarrist der Band Muff Potter. Seit 2007 gab er Hunderte von Lesungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und unterstützte internationale Autoren wie Irvine Welsh und John Niven auf deren Lesereisen.