Lesung im K-Lab

Miriam Spies, Helge Weichmann und Artem Zolotarov

Freitag, 7. Juli
K-Lab der Kulturbäckerei
(Karoline-Stern-Platz 11, 55118 Mainz)
Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: frei

Vom Reiseroman über den Kriminalroman bis zum Gedicht: Miriam Spies, Helge Weichmann und Artem Zolotarov zeigen wie vielfältig und spannend die Mainzer Literaturszene ist.

Eine Veranstaltung der Kulturbäckerei e.V. in Kooperation mit dem LiteraturBüro

Demian Lienhard – Mr. Goebbels Jazz Band

Montag, 19. Juni 2023
Kakadu Bar, Gutenbergplatz 3-5, Mainz
Beginn: 20:00 Uhr
Eintritt: 10 €

Berlin, Frühjahr 1940. Auf Beschluss von Joseph Goebbels wird für den Auslandsradiosender Germany Calling eine Big Band gegründet, die als „Mr. Goebbels Jazz Band“ internationale Bekanntheit erlangt. Die besten europäischen Musiker, darunter Ausländer, Juden und Homosexuelle, spielen im Dienst der NS-Propaganda wortwörtlich um ihr Leben – ausgerechnet mit Jazz, der als „entartet“ galt. Bis zu sechs Millionen britische Haushalte lauschen täglich den Swing-Stücken mit anti-alliierten Hetztexten und dem Star-Moderator William Joyce alias Lord Haw-Haw, der nach seinem Aufstieg in der British Fascist Union aus London nach Berlin geflohen war.

Demian Lienhard erzählt die ungeheuerliche Geschichte von „Mr. Goebbels Jazz Band“ und des berüchtigten Radiosprechers William Joyce in furiosem Tempo. Dabei schickt er die Figuren des Romans von New York nach London, Zürich, Danzig und Berlin und stellt den menschenverachtenden Zynismus des NS-Staats ebenso bloß wie die Perfidie der Nazi-Propaganda.

Demian Lienhard, geboren 1987, hat in Klassischer Archäologie promoviert. Für sein Romandebüt „Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat“ wurde er mit dem Schweizer Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. 

Moderation: Ariane Binder

Die Leselampe im Mai

Donnerstag, 25. Mai 2023
Dorett Bar, Zanggasse 36, Mainz
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: 3 €

Die Leselampe ist eine Lesebühne, die Autor*innen die Möglichkeit bietet, ihre Texte zu präsentieren. Im Mittelpunkt steht der literarische Nachwuchs, jedoch der fortgeschrittene. Zu sehen und sind Autor*innen, die bereits Bücher veröffentlicht haben oder ausgezeichnet wurden, und Wortkünstler, die für ein Livepublikum schreiben. 

Interessierte Autor*innen sind eingeladen, sich per Mail an Sarah Beicht und Ingo Bartsch unter die.leselampe.mainz@gmail.com oder über einen der Social-Media-Kanäle zwecks Teilnahme zu wenden. 

Die Leselampe wird gefördert vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz.

Andreas Lehmann – Lebenszeichen

Dienstag, 23. Mai 2023
Cardabela-Buchladen, Frauenlobstr. 40, Mainz
Beginn: 19.00 Uhr 
Eintritt: 8 € / 5 € (erm.)

„Vielleicht brauchen wir Gott. Vielleicht brauchen wir etwas, an dem wir verzweifeln können“, sagt der Mann im Bord-Bistro unaufgefordert zur desillusionierten Trainerin für Buchhaltung. Satz und Szene sind programmatisch für Andreas Lehmanns neuste Erzählsammlung „Lebenszeichen“. Das Skurrile mischt sich mit der großen Lebensfrage: Wie verbringen wir die Zeit bis zum Tod möglichst sinnvoll? Patentrezept, um zu scheitern, ist auf die Arbeit als sinnstiftende Einheit zu setzen. Zweckfreie Aufgaben, Optimierungs- und Erfolgshatz rücken die Vergänglichkeit nur noch deutlicher vor die müden Augen. Dann schon lieber Geschichten erzählen, über sich selbst als falschen siamesischen Zwilling, als schwangeren Mann oder als verkleidete Ente, die Rentner im Park füttert. Andreas Lehmanns fein komponierte Kurzgeschichten, die auch schon mal in Mainz spielen, sind voll hintergründigem Witz, doppelbödigen Motiven und scharfsinnigen Beobachtungen. Auf jeden sind sie eines: eine sehr sinnvolle Art, seine Zeit zu verbringen.  

Andreas Lehmann, geboren 1977, hat Buchwissenschaft, Amerikanistik und Komparatistik in Mainz studiert, arbeitet in einem Fachbuchverlag und lebt in Leipzig. Er war zwei Mal Teilnehmer des Open Mike-Wettbewerbs und hat zahlreiche Stipendien erhalten, u.a. der Romanwerkstatt des Literaturforums im Brecht-Haus Berlin. 2018 erschien sein Debütroman „Über Tage“. 2022 wurde er mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet.

Yasmin Sibai – Punked

Donnerstag, 11. Mai 2023
Hafeneck, Frauenlobstraße 93, Mainz
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: 8 €/ 5 € (erm.)

Der Geruch von Kunstnebel und Schweiß, dröhnende Bässe und besetzte Häuser – ein angepasstes, bürgerliches Leben war für Bey, Bassistin einer Avantgarde-Punkband, früher undenkbar gewesen. Nach der Geburt ihres Sohnes wohnt sie jetzt am Rand von Amsterdam, umgeben von gutsituierten Eltern. Als ihr Ex-Freund Iggy stirbt, gerät Beys neues Leben aus den Fugen. In Iggys Nachlass findet sie eine Tonaufnahme, die sie an den Umständen seines Todes zweifeln lässt. Ihre Nachforschungen stoßen auf Widerstand beim Rest der Alt-Punks, und als Karina, ihre verschollen geglaubte Erzfeindin, auftaucht, beginnt ein atemloser Wettlauf um alte Datenträger. Eine ungeheuerliche Wahrheit kommt ans Licht, die alles ins Wanken bringt, woran Bey und ihre Clique jemals geglaubt haben.

„Punked“ führt in Kellerclubs und Hackersalons, streift durch gentrifizierte Stadtlandschaften in Hannover, Berlin und Amsterdam und dringt vor ins schwarze Herz einer lebendigen Subkultur. 

Yasmin Sibai wurde in Norddeutschland geboren und zog danach 32-mal um. Sie war Frontfrau einer Punkband und hat als Lastwagenchauffeurin, freie Architektin und DJane gearbeitet. Mittlerweile wohnt sie mit ihrer Familie in Frankfurt und plant keine Umzüge in nächster Zeit. „Punked“ ist ihr Romandebüt.

Arno Frank – Seemann vom Siebener

Donnerstag, 27. April 2023
Kakadu Bar, Gutenbergplatz 3-5, Mainz
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 10 €

Es ist heiß. Die halbe Stadt ist im Freibad. Da ist Kiontke, der Bademeister, der noch immer am Beckenrand steht, auch wenn die Leute meinen, dass es ihn eigentlich hätte umhauen müssen, dieses Unglück damals. Da ist Renate, die hinter der Kasse sitzt und zu viel raucht und die zwei, vier, acht Sachen an Kiontke mag, was sie natürlich niemals zugeben würde. Joe hingegen versucht gegen die vielen verpassten Gelegenheiten in ihrem Leben anzuschwimmen. Lennart hat es unfreiwillig zurückverschlagen, zu den Anfängen, die seinen späteren Weg bestimmt haben. 

Und da ist Isobel, die das Freibad schon kannte, als es das Freibad noch gar nicht gab. Da sind die beiden Geschwister, die den Seemann machen wollen, erst vom Dreier, dann vom Fünfer, und schließlich vom Siebener – aber der ist gesperrt, seit Jahren schon, seit diesem Unglück damals, das wie ein fernes Donnergrollen unter diesem flirrenden Sommertag liegt …

Arno Frank, Jahrgang 1971, ist Publizist und arbeitet vor allem für den SPIEGEL, die taz und den Deutschlandfunk. Er lebt mit seiner Familie in Wiesbaden. 2017 erschien von ihm der Roman „So, und jetzt kommst du“. Schreiben kann Arno Frank nach eigenem Bekunden überall, und besonders gerne tut er dies in Zügen oder in einer Hütte im Wald.

Moderation: Tijan Sila

Literaturförderpreis Mainz 2023

Mittwoch, 19. April
Beginn: 19 Uhr
Mainzer Kammerspiele, Rheinstr. 4, Mainz
(Malakoff Passage)
Eintritt frei!

Jede Stimme zählt! Das LiteraturBüro Mainz e.V. und das Kulturamt der Landeshauptstadt Mainz haben erneut den Literaturförderpreis der Landeshauptstadt Mainz für junge Autor*innen ausgeschrieben. Die drei für das Finale nominierten Kandidat*innen, Davina Beck, Jan Laakmann und Roman Paul Widera, stellen am Abend der Preisverleihung ihre Texte vor, danach wählt das Publikum seinen Favoriten.

Neben dem Publikum entscheidet die vierköpfige Hauptjury, die aus der Vorsitzenden des LiteraturBüro Mainz e.V., Dr. Sigrid Fahrer, dem amtierenden Stadtschreiber Alois Hotschnig, dem Journalisten Michael Jacobs und der Kulturdezernentin Marianne Grosse besteht, über die Vergabe des Förderpreises, der mit insgesamt 3.500 Euro dotiert ist. Fünf Stimmen, drei Finalisten und nur eine*r kann gewinnen: Für Spannung und literarische Unterhaltung ist gesorgt.

Die Finalist:innen 2023

Davina Beck

Der Wettbewerbsbeitrag von Davina Beck heißt Ein dramatischer Sonntag. Sie können den Text als PDF hier herunterladen.

Davina Beck (c) Foto: privat
Davina Beck (c) Foto: privat
Jan Laakmann

Der Wettbewerbsbeitrag von Jan Laakmann heißt Ebbe. Sie können den Text als PDF hier herunterladen.

Jan Laakmann (c) Foto: privat
Roman Paul Widera

Der Wettbewerbsbeitrag von Roman Paul Widera heißt Die Kaulquappen. Sie können den Text als PDF hier herunterladen.

Roman Paul Widera (c) Foto: privat

Alle weiteren Informationen zum Literaturförderpreis finden Sie unter https://www.literaturbuero-rlp.de/literaturfoerderpreis-mainz/

Die Leselampe im Herbst 2022

Donnerstag, 27. Oktober & Donnerstag, 15. Dezember
Beginn: 20 Uhr
Dorett Bar, Mainz
Eintritt: 3 €

Leselampe – eine Lesebühne in Mainz 

Die Leselampe ist eine junge Lesebühne in Mainz, die Autor*innen die Möglichkeit bietet, ihre Texte vor Publikum zu präsentieren. Im Mittelpunkt steht der literarische Nachwuchs, allerdings der fortgeschrittene.

Zu sehen und zu hören sind Autor*innen, die bereits Bücher veröffentlicht haben oder ausgezeichnet wurden, und Wortkünstler, die für ein Livepublikum schreiben. Im Rahmen der Reihe lesen im Herbst/Winter 2022 u.a. Manuel Zerwas, Alexander Maier und Leander Bauer. 

Die Leselampe ist ausdrücklich kein Poetry Slam. Gelesen wird sitzend und im Schein der namenstiftenden Leuchtvorrichtung.

Interessierte Autorinnen und Autoren sind eingeladen, sich per Mail an Sarah Beicht und Ingo Bartsch, die beide diese Reihe kuratieren, unter die.leselampe.mainz@gmail.com oder über einen der Social-Media-Kanäle zu wenden. Auch Musikerinnen und Musiker dürfen sich gerne melden, denn die Leselampe wird musikalisch begleitet.

Die Leselampe wird gefördert vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz.

Hendrik Otremba – Benito

Dienstag, 8. November 2022
Buchhandlung Bukafski
Beginn: 19.30 Uhr
Eintritt: 7 €, 5 € (erm.)

1995 geht der elfjährige Cherubim mit einer Pfadfindergruppe auf eine Kanufahrt. Die Jungen tragen „Fahrtennamen“ wie Kippe, Fliegentöter, Benito. Ihren Anführer nennen sie Häuptling. Durch einen Unfall wird Häuptling getötet, worauf die Jungen dem Wahnsinn nahe die Flussfahrt ohne ihn fortsetzen. Das Abenteuer wird zum Albtraum. Und Benito erfährt dabei eine Wandlung: Der anfangs stille Junge ergeht sich in immer zornigeren Monologen, die den Irrweg der Zivilisation anprangern. 

Dreißig Jahre später ist Cherubim ein bekannter Schriftsteller, der einer Einladung folgend nach Bonn reist. Am Tag des Empfangs im Hotel Paradies, das von der Prominenz besucht wird, stürmt ein maskierter Mann den Saal, schließt die Gäste darin ein und schießt um sich. Wie durch ein Wunder kommt niemand zu Schaden. Cherubim begreift, dass das Attentat nur inszeniert ist. Und hat nicht der Attentäter sein Bein genauso nachgezogen wie Benito?

»Ein Buch wie ein dunkler Fluss! Ehe man sich versieht, hat „Benito“ einem die Beine unter dem Körper weggezogen und der Strömung übergeben. Am Ende klettert man vollgesogen vom Erlebten zurück ans Ufer und muss erst wieder lernen, Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden.« Helene Bukowski

Henrik Otremba, geboren 1984 in Recklinghausen, ist Schriftsteller, bildender Künstler und Sänger der Gruppe Messer. 2017 ist sein Debütroman „Über uns der Schaum“ erschienen, 2019 folgte Roman „Kachelbads Erbe“Otremba lebt in Berlin.

Moderation: Jonas Engelmann