Ingo Bartsch – Ein Mord – drei Tote

Rheinhessen liest
Donnerstag, 2. November 2023
Weingut Becker, Mainz-Ebersheim
Beginn: 19 Uhr
Eintritt: 5 Euro

Eine tote Influencerin, mafiöse Politik und Terrorismus: Adam Götzki, Top-Mann beim BKA in Berlin, ist psychisch am Ende. Um beruflich wieder auf die Beine zu kommen, soll er für eine Weile beim Landeskriminalamt in Mainz arbeiten. Dort erwartet ihn unversehens der erste Fall: Eine Influencerin liegt erschlagen in ihrer noblen Wohnung am Zollhafen. Doch die Staatsanwaltschaft klagt den erstbesten Verdächtigen an, bevor die eigens gebildete Sonderkommission überhaupt mit den Ermittlungen begonnen hat …
Ingo Bartsch wurde 1980 in Kassel geboren. Er hat auf Sozialarbeiter umgeschult und leitet ein soziales Wohnprojekt. Bartsch lebt in Mainz.

Jörg Magenau – Liebe und Revolution

Mittwoch, 15. November 2023
Kakadu Bar, Gutenbergplatz 3-5
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 9,50 € / 7,60 € (ermäßigt)

Paul lebt Mitte der 1980er Jahre im linken Milieu West-Berlins. In den Lesekreisen und aktivistischen Zirkeln wird über Revolution nachgedacht. Als er Beate trifft, entdeckt er die Liebe und muss erkennen, wie schnell sie einem entgleiten kann. Wie viele aus seiner Generation geht er nach Nicaragua, wo er hofft, sich nützlich machen zu können und Beate zu vergessen. In der Profanität des Revolutionsalltags zwischen Betonmischer und Hängematte deutet sich die Vergeblichkeit des politischen Kampfes an. Wäre da nicht die entschlossene Sigrid, deren Wesen ebenso rätselhaft ist wie ihr plötzliches Verschwinden …

»Liebe und Revolution« ist ein Epochen- und Generationenroman, der mitreißend erzählt, dass das Politische stets auch privat ist.

Jörg Magenau, geboren 1961 in Ludwigsburg, studierte Philosophie und Germanistik in Berlin. Er ist einer der bekanntesten deutschen Feuilleton-Journalisten und schrieb u. a. Biographien über Christa Wolf und die Brüder Ernst und Friedrich Georg Jünger. Bisher erschien die literarische Reportage „Princeton 66“ und 2016 sein erster Roman „Die kanadische Nacht“.

Moderation: Ariane Binder

Thorsten Nagelschmidt – Arbeit

Mittwoch, 25. Oktober 2023
Capitol-Kino, Neubrunnenstraße 9
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 14 € VVK / 16 € AK

In einem Hostel beginnt Sheriff seine Nachtschicht und fühlt sich mal wieder wie ein schlecht bezahlter Sozialarbeiter. Im Späti nebenan erlebt Anna den dritten Überfall in diesem Jahr. An der Tür vom Club „Lobotomy“ steht Ten und realisiert, dass ihm seine Familie durch seine Arbeitszeiten komplett zu entgleiten droht. Außerdem: eine idealistische Notfallsanitäterin, eine zornige Pfandsammlerin und ein Drogendealer mit Zahnschmerzen …

Thorsten Nagelschmidt hat mit „Arbeit“ einen Gesellschaftsroman über all jene geschrieben, die nachts wach sind und ihren Job erledigen, während Studenten und Touristen feiern. Temporeich erzählt er von zwölf Stunden am Rande des Ausgehbetriebs und stellt Fragen, die man beim dritten Bier gerne vergisst: Auf wessen Kosten verändern sich Städte, die immer jung, „sexy“ oder voller ganz eigenem „Gefühl“ sein wollen? Für wen bedeutet das noch Freiheit, und wer macht hier später eigentlich den ganzen Dreck weg?

Thorsten Nagelschmidt, geboren 1976, ist Autor, Musiker und Künstler. Er ist Sänger, Texter und Gitarrist der Band Muff Potter und veröffentlichte u.a. die Bücher „Wo die wilden Maden graben“, „Was kostet die Welt“ und „Drive-By Shots“. Thorsten Nagelschmidt lebt in Berlin.

Frank Willmann – Der Pate von Neuruppin

Donnerstag, 19. Oktober 2023
Hafeneck, Frauenlobstraße 93
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 8 € / 5 € ermäßigt

1990 eröffnen ein paar Jugendfreunde eine Imbissbude. 14 Jahre später werden sie wegen Kokainhandel, illegalem Glücksspiel, Erpressung, Betreiben eines Bordells und Gründung einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Dazu kommt ein ungeklärter Mordfall. „Der Pate von Neuruppin“ ist die Geschichte der sogenannten »XY-Bande« – unglaublich, aber wahr. Ein spektakulärer Fall, der die Verbrüderung von Kapitalismus und Verbrechen offenbart. Und dazu ein authentisches Porträt der ehemaligen DDR in den Neunzigerjahren, das auch als eine Lesart der „blühenden Landschaften“ gewertet werden kann …

Der Autor und Publizist Frank Willmann hat in langen Gesprächen das Vertrauen aller Beteiligten gewonnen. Das Resultat ist eine literarische Reportage in Romanform, die ohne jedwede Moralisierung oder Belehrung daherkommt. Ein „Breaking Bad“ in Brandenburg – spannender als jeder Tatort.

Frank Willmann, geboren 1963 in Weimar, 1984 Ausreise nach Westberlin. Gemeinsam mit Anne Hahn veröffentlichte er mehrere Sachbücher, die sich der Aufarbeitung von subkulturellen Strömungen in der DDR widmen, unter anderem „negativ-dekadent: Punk in der DDR“. Frank Willmann schreibt u.a. für die Berliner Zeitung, taz, Neues Deutschland und Die Zeit. Willmann ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur.

Lesungen in Mainz – Programm 2.2023

Programm 2.2023 LiteraturBüro

Überblick

Frank Willmann „Der Pate von Neuruppin“
Donnerstag, 19. Oktober um 20 Uhr – Hafeneck

Thorsten Nagelschmidt „Arbeit“
Mittwoch, 25. Oktober um 20 Uhr – Capitol-Kino

Ingo Bartsch „Ein Mord – drei Tote“ (Rheinhessen liest)
Donnerstag, 2. November um 19 Uhr – Weingut Becker, Ebersheim

Ralf Schwob „Das Präsidium“ (Rheinhessen liest)
Freitag, 10. November um 19 Uhr – Draisberghof, Gonsenheim

Jörg Magenau „Liebe und Revolution“
Mittwoch, 15. November um 20 Uhr – Kakadu Bar

Die Leselampe (Lesebühne)
Donnerstag, 23. November um 20 Uhr – Dorett Bar

Lesung Darmstädter Textwerkstatt „Die Narbe auf dem Rücken der Stille“
Jana Fuchs, Lisa Goldschmidt, Julia Grinberg und Christoph Wirges
Donnerstag, 30. November um 20 Uhr – Cardabela Buchhandlung

Chrizzi Heinen „Tropicalia Passagen“
Samstag, 20. Januar 2024 um 19 Uhr – Bukafski Buchhandlung

Poetry-Slam Landesmeisterschaft

Vom 14. bis zum 16. September findet in Mainz die 12. rheinland-pfälzische Landesmeisterschaft Poetry Slam statt.

Flyer Poetry-Slam

Tickets

Vorrunde 1: Freitag, 15.9., 20:00 Uhr, KUZ Mainz 
https://kuz-mainz.reservix.de/p/reservix/event/2141622?fbclid=IwAR1QVzukbpKrPt-Kj3jSqf5DdbsRjWKxSs9ymR7NOkeR-b0Bk6tPIc178yk

Vorrunde 2: Freitag, 15.9., 20:00 Uhr, Q-Kaff, Uni Mainz 
https://www.eventbrite.com/e/poetry-slam-rlp-landesmeisterschaft-vorrunde-i-tickets-690789759767

Finale: Samstag, 16.9., 20:00 Uhr, Frankfurter Hof 
https://frankfurter-hof-mainz.reservix.de/p/reservix/event/2141615


Lesung im K-Lab

Miriam Spies, Helge Weichmann und Artem Zolotarov

Freitag, 7. Juli
K-Lab der Kulturbäckerei
(Karoline-Stern-Platz 11, 55118 Mainz)
Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: frei

Vom Reiseroman über den Kriminalroman bis zum Gedicht: Miriam Spies, Helge Weichmann und Artem Zolotarov zeigen wie vielfältig und spannend die Mainzer Literaturszene ist.

Eine Veranstaltung der Kulturbäckerei e.V. in Kooperation mit dem LiteraturBüro

Demian Lienhard – Mr. Goebbels Jazz Band

Montag, 19. Juni 2023
Kakadu Bar, Gutenbergplatz 3-5, Mainz
Beginn: 20:00 Uhr
Eintritt: 10 €

Berlin, Frühjahr 1940. Auf Beschluss von Joseph Goebbels wird für den Auslandsradiosender Germany Calling eine Big Band gegründet, die als „Mr. Goebbels Jazz Band“ internationale Bekanntheit erlangt. Die besten europäischen Musiker, darunter Ausländer, Juden und Homosexuelle, spielen im Dienst der NS-Propaganda wortwörtlich um ihr Leben – ausgerechnet mit Jazz, der als „entartet“ galt. Bis zu sechs Millionen britische Haushalte lauschen täglich den Swing-Stücken mit anti-alliierten Hetztexten und dem Star-Moderator William Joyce alias Lord Haw-Haw, der nach seinem Aufstieg in der British Fascist Union aus London nach Berlin geflohen war.

Demian Lienhard erzählt die ungeheuerliche Geschichte von „Mr. Goebbels Jazz Band“ und des berüchtigten Radiosprechers William Joyce in furiosem Tempo. Dabei schickt er die Figuren des Romans von New York nach London, Zürich, Danzig und Berlin und stellt den menschenverachtenden Zynismus des NS-Staats ebenso bloß wie die Perfidie der Nazi-Propaganda.

Demian Lienhard, geboren 1987, hat in Klassischer Archäologie promoviert. Für sein Romandebüt „Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat“ wurde er mit dem Schweizer Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. 

Moderation: Ariane Binder

Die Leselampe im Mai

Donnerstag, 25. Mai 2023
Dorett Bar, Zanggasse 36, Mainz
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: 3 €

Die Leselampe ist eine Lesebühne, die Autor*innen die Möglichkeit bietet, ihre Texte zu präsentieren. Im Mittelpunkt steht der literarische Nachwuchs, jedoch der fortgeschrittene. Zu sehen und sind Autor*innen, die bereits Bücher veröffentlicht haben oder ausgezeichnet wurden, und Wortkünstler, die für ein Livepublikum schreiben. 

Interessierte Autor*innen sind eingeladen, sich per Mail an Sarah Beicht und Ingo Bartsch unter die.leselampe.mainz@gmail.com oder über einen der Social-Media-Kanäle zwecks Teilnahme zu wenden. 

Die Leselampe wird gefördert vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz.

Andreas Lehmann – Lebenszeichen

Dienstag, 23. Mai 2023
Cardabela-Buchladen, Frauenlobstr. 40, Mainz
Beginn: 19.00 Uhr 
Eintritt: 8 € / 5 € (erm.)

„Vielleicht brauchen wir Gott. Vielleicht brauchen wir etwas, an dem wir verzweifeln können“, sagt der Mann im Bord-Bistro unaufgefordert zur desillusionierten Trainerin für Buchhaltung. Satz und Szene sind programmatisch für Andreas Lehmanns neuste Erzählsammlung „Lebenszeichen“. Das Skurrile mischt sich mit der großen Lebensfrage: Wie verbringen wir die Zeit bis zum Tod möglichst sinnvoll? Patentrezept, um zu scheitern, ist auf die Arbeit als sinnstiftende Einheit zu setzen. Zweckfreie Aufgaben, Optimierungs- und Erfolgshatz rücken die Vergänglichkeit nur noch deutlicher vor die müden Augen. Dann schon lieber Geschichten erzählen, über sich selbst als falschen siamesischen Zwilling, als schwangeren Mann oder als verkleidete Ente, die Rentner im Park füttert. Andreas Lehmanns fein komponierte Kurzgeschichten, die auch schon mal in Mainz spielen, sind voll hintergründigem Witz, doppelbödigen Motiven und scharfsinnigen Beobachtungen. Auf jeden sind sie eines: eine sehr sinnvolle Art, seine Zeit zu verbringen.  

Andreas Lehmann, geboren 1977, hat Buchwissenschaft, Amerikanistik und Komparatistik in Mainz studiert, arbeitet in einem Fachbuchverlag und lebt in Leipzig. Er war zwei Mal Teilnehmer des Open Mike-Wettbewerbs und hat zahlreiche Stipendien erhalten, u.a. der Romanwerkstatt des Literaturforums im Brecht-Haus Berlin. 2018 erschien sein Debütroman „Über Tage“. 2022 wurde er mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet.